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Buchtipps

Dieses Buch umfasst Erzählungen der großen britischen Schriftstellerin und Booker-Preisträgerin, die im letzten Jahr verstorben ist. Die autobiographischen Geschichten spielen in Nordengland in den fünfziger und sechziger Jahren. Es sind die besonderen Momente in ihrem jungen Leben, die hier vor typischer Kulisse, gut beobachtet, präzise beschrieben und voll Witz erzählt werden. Übersetzung: Werner Löcher-Lawrence  

Frieda Tendeloo kommt nach dem Tod ihres Mannes ins Pflegeheim. Sohn und Schwiegertochter kümmern sich rührend und außerdem wir das erste Enkelkind erwartet. Aber die energische und bisweilen auch störrische Frau hat viel Zeit zum Nachdenken. Besonders intensiv erinnert sie sich an ein dunkles und bestimmendes Ereignis in ihrem Leben. Ein starkes Frauenportrait eines jungen niederländischen Autoren. Übersetzung: Birgit Erdmann

Rachel lebt im Gästezimmer. Jedoch nicht als Gast, sondern als Gefangene. Denn der nette Familienvater Aidan hält sie dort verborgen vor der Welt und mit psychischer und körperlicher Gewalt gefügig. Zu Wort kommen in diesem Thriller fast ausschließlich die Frauen in Aidans Leben und es ist schwer zu ertragen, wenn Rachel mit Aidans Tochter zusammen an einem Tisch sitzt und es trotzdem keine Chance für sie gibt, Hilfe zu holen.

Julian ist neu im Studi-Wohnheim - für ihn ein großer Schritt, denn er leidet schon lange unter einer Psychose, die er mit starken Medikamenten bekämpft. Doch nach einem Klassentreffen wird klar: Die Markierungen, die er an anderen Menschen sieht, sind nicht nur Trugbilder, sondern Hinweise darauf, was diesen Menschen in Zukunft passieren wird. Wer wird ihm das glauben? Und kann er verhindern, was vorherbestimmt zeigt? Wie immer ist Ursula Poznanski ein echter Pageturner gelungen, der spannend und fesselnd auch den Umgang mit psychischen Erkrankungen in den Blick nimmt.

Eine Frau steht an einem Wendepunkt ihres Lebens: Die fast erwachsenen Kinder ziehen aus und so wird auch sie sich, als alleinerziehende Mutter, neu orientieren müssen. Zwischen Abschiedsschmerz und Zukunftsfreude tauchen viele Erinnerungen auf, die Gegenwart muss bewertet und neue Pläne geschmiedet werden. Eine feinsinnige, hoffnungsvolle und auch unterhaltsame Lektüre in bester Sprache.

Ein schöner Buchtipp direkt aus den verregneten Sommerferien: In einem Feriendorf in Schottland regnet es in Strömen und das seit Tagen. In den einzelnen Hütten finden sich die unterschiedlichsten Menschen: ein junges Pärchen und alte Eheleute, Familien mit kleinen und mit jugendlichen Kindern und dann gibt es noch eine Gruppe, die passt einfach nicht dazu. Ein gut beobachteter und spannend geschriebener Gesellschaftsroman der mehrfach prämierten britischen Schriftstellerin. Übersetzung: Nicole Seifert

Ein jugendlicher Buchtipp direkt aus den Sommerferien am Wasser: Es sind Schulferien in Hamburg in den siebziger Jahren. Julle verliebt sich in seinen neuen Mitschüler Axel. Die Jungen befreunden sich, erleben und unternehmen viel gemeinsam. Doch plötzlich ist Axel wieder verschwunden. Eine frische coming-of-age-and-out-novel, gefühlvoll und witzig.

Ein Sachbuchtipp direkt aus den Sommerferien auf dem Segelschiff: der Autor und Redakteur berichtet über sein neustes Reiseabenteuer. In Barcelona kaufte er zusammen mit seiner Freundin eine alte amerikanische Yacht und gemeinsam restaurieren sie das Boot. Dann begeben sie sich auf einem einjährigen Törn im Mittelmeer und erleben neben der Segelromantik auch hautnah die gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Probleme der einzelnen Länder bis hin zur globalen Klimakatastrophe.

Ein herzlicher Buchtipp direkt aus den Sommerferien an der See: Familie Stevens aus einem Londoner Vorort fährt jedes Jahr zur Sommerfrische an die südenglische Küste. Obwohl von den Vorbereitungen bis zur Rückreise immer alles genauso ist und sein soll wie im Vorjahr, ist der Urlaub doch stets ein großes Abenteuer. Dieser gefühlvolle und lebensbejahende Roman aus dem Jahr 1931 wurde glücklicherweise fast hundert Jahre später ins Deutsche übertragen. Übersetzung: Karl-Heinz Ott.

Man fließt nur so durch die Seiten in diesem sprachlich sehr ungewöhnlichen Juwel von einem Roman. Mit Feingefühl, aber auch bitterer Klarheit schafft die Autorin ein sehr berührendes Werk über eine Frau, die an Demenz erkrankt. Dieses Buch wird man nicht so schnell vergessen.