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Der Mitteleuropäische Reinigungskult

Erschienen am 08.04.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903184497
Sprache: Deutsch
Umfang: 280 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 21.7 x 15.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

"Wir sind das souveräne Volk, wir sind Gottes auserwähltes Volk, ein gastfreundliches und weltoffenes. Wir empfangen die Welt mit offenen Armen, zeigen ihr unser Land, zeigen ihr, wie wir aussehen, uns kleiden, sprechen und leben." Julius Aschmann fühlt sich nach einer mystischen Erscheinung berufen und gründet eine Bewegung, den Mitteleuropäischen Reinigungskult. Die Kultur soll gerettet werden, das bunte Fest der Vielfalt endlich ein Ende haben. Doch Aschmanns Rettungszug scheint über gut besuchte Esoterikmessen und Gasthaushinterzimmer nicht hinauszuführen - bis er auf die charismatische Julia Mantz trifft. Anton Wagenbach, eben noch preisgekrönter Musikkritiker, trennt sich von seiner langjährigen Freundin und nimmt sich eine Auszeit in Brighton. Er ist von Aschmann fasziniert und will endlich ein Buch über ihn schreiben. Er nützt die Zeit der Recherche für eine Reise zu sich selbst.

Leseprobe

'>Wir glauben an die Verantwortlichkeit des Individuums. Wir glauben an die Kraft der Reinigung. Wir haben uns die Konfrontation nicht ausgesucht, aber wir scheuen sie auch nicht. Wir wehren uns. Wir wehren uns gegen die allgemeine Nivellierung, gegen das Ausradieren der Unterschiede. Wir wehren uns gegen das Verschwinden der von unseren Ahnen hart erarbeiteten und erkämpften Mittelschicht, gegen die Zurückstellung und Auslöschung unserer Kultur. Wir sind nicht dumm. Wir wehren uns gegen das Verschwinden der von unseren Ahnen hart erarbeiteten und erkämpften Mittelschicht, gegen die Zurückstellung und Auslöschung unserer Kultur. Wir sind nicht dumm. Was wir denken, ist relevant. Wer nach Österreich kommt, soll Österreicher sehen, ihre Musik hören, ihre Gerichte auf dem Teller vorfinden. Wir denken offen, laut und stolz. Wir sind füreinander da.< Und so weiter.' 'Aber das kennt man doch alles', sagte Anne ein bisschen gelangweilt. 'Wenn einer ein Volk kleinbürgerlicher, gebeugter Menschen aufrichtet, frisst es ihm aus der Hand.'