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So bitterkalt

Kriminalroman

Erschienen am 10.12.2013
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492304269
Sprache: Deutsch
Umfang: 472 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Autorenportrait

Johan Theorin, geboren 1963 in Göteborg, gehört zu den meistgelesenen Krimiautoren seines Landes. Die vier Bände seines Öland-Quartetts, ausgezeichnet unter anderem mit dem Preis für das Beste Krimidebüt und den Besten Kriminalroman des Jahres sowie dem renommierten CWA International Dagger Award, führten regelmäßig die schwedischen Bestsellerlisten an. Daneben veröffentlichte er den Kriminalroman »So bitterkalt«, der in Schweden ein großer Publikums- und Presseerfolg war.

Leseprobe

Lieber Ivan, kann man jemandem, den man noch nie gesehen hat, einen Liebesbrief schreiben? Ich versuche es zumindest. Schließlich habe ich Dich nur auf den Bildern in den Zeitungen gesehen. Schwarz-weiße Pressefotos unter schrecklichen, schreienden Überschriften, die 'Ivan Rössel, den wahnsinnigen Kindermörder', oder wie sie Dich auch immer nennen, zeigen sollen. Die Bilder sind hart und ungerecht, aber ich habe sie trotzdem oft angeschaut. Mit dem Blick aus Deinen Augen hat es etwas Besonderes auf sich, er ist so ruhig und klug - und doch so durchdringend. Du scheinst die Welt so zu sehen, wie sie ist, und es kommt mir so vor, als würdest Du mich völlig durchschauen. Ich wünschte, Du könntest mich auch in Wirklichkeit betrachten. Ich würde Dich so gern kennenlernen. Einsamkeit ist etwas Schreckliches, und leider habe ich im Laufe der Jahre meinen Teil davon genossen. Bestimmt fühlst Du Dich in Deinem verschlossenen Zimmer hinter der Krankenhausmauer auch manchmal einsam. In der Stille spätnachts, wenn niemand sonst auf der Welt mehr wach ist. Man wird so leicht von der Einsamkeit eingesogen und am Ende von ihr erstickt. Ich schicke Dir ein Foto von mir mit, das an einem warmen, sonnigen Tag im letzten Sommer aufgenommen wurde. Wie Du siehst, habe ich helle Haare, aber eine Vorliebe für dunkle Kleidung. Ich hoffe, dass Du mich anschauen willst, so wie ich die Bilder von Dir angeschaut habe. Jetzt werde ich für dieses Mal Schluss machen, aber ich möchte Dir gern wieder schreiben. Ich hoffe, dass dieser Brief Dich auch auf der anderen Seite der Mauer erreicht. Und ich hoffe, dass Du irgendeine Möglichkeit hast, mir zu antworten. Gibt es etwas, was ich für Dich tun kann? Ivan, ich tue alles. Alles.   1 ROUTINEN   Und doch fängt jeder an derselben Stelle an; wie kommt es, dass die meisten ohne Schwierigkeit weiterkommen, einige wenige aber den Weg verlieren?   John Barth; Ambrose im Juxhaus  

Schlagzeile

'Ein fesselnder Krimi, atmosphärisch dicht, sprachlich versiert.' BR5 aktuell

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