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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442310104
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S., 1 s/w Illustr.
Format (T/L/B): 2.3 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

An seinem 83. Geburtstag kommt Eddie bei einem tragischen Unfall ums Leben. Im Jenseits begegnet er fünf Menschen, die in seinem Leben jeweils eine entscheidende Rolle gespielt haben. In einer eindrucksvollen Rückschau auf seine persönliche Geschichte lehren sie ihn, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen und zeigen ihm den verborgenen Sinn in einem nur scheinbar bedeutungslosen Dasein. Mitch Albom hat mit 'Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen' ein erstaunliches Buch vorgelegt, das auf ganz neue und dabei höchst unterhaltsame Weise mit der Frage nach dem Sinn des Lebens umgeht. Diese zeitlose und kluge Geschichte spendet Trost und lässt hoffen in einer ungemütlichen, an Äußerlichkeiten orientierten Zeit.

Autorenportrait

Mitch Albom begeisterte mit seinen Büchern »Dienstags bei Morrie« und »Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen« weltweit unzählige Leserinnen und Leser. Seine Bücher wurden in 36 Sprachen übersetzt und waren Nummer-1-Bestseller. Er lebt mit seiner F

Leseprobe

Jeder hat seine eigene Vorstellung vom Himmel und jede Religion ihr eigenes Konzept. Sie alle verdienen Respekt. Die hier vorgestellte Idee beruht auf einer Vermutung und verkörpert den Wunsch, dass mein Onkel und andere wie er -Menschen, die sich hier auf Erden bedeutungslos vorkamen -, am Ende erkennen, wie wichtig sie waren und wie sehr sie geliebt wurden. Dies ist die Geschichte eines Mannes namens Eddie, und sie beginnt mit ihrem Ende, als Eddie bei Sonnenschein stirbt. Es mag seltsam erscheinen, eine Geschichte an ihrem Ende zu beginnen. Aber jedes Ende ist auch ein Anfang. Das weiß man da nur noch nicht. Eddie verbrachte die letzte Stunde seines Lebens, so wie fast alle davon, im Ruby Pier, einem Vergnügungspark, der an einem großen, grauen Ozean lag. Der Park besaß die üblichen Attraktionen, eine hölzerne Strandpromenade, ein Riesenrad, Achterbahnen, Autoscooter, einen Süßigkeitenstand und eine Schießbude, wo man mit Wasserpistolen in den Mund eines Clowns zielte. Es gab auch ein großes, modernes Fahrgeschäft, Freddy's Free Fall, und genau dort sollte Eddie durch einen Unfall sterben, der im ganzen Land für Schlagzeilen sorgen würde. Zum Zeitpunkt seines Todes war Eddie ein untersetzter, weißhaariger alter Mann mit kurzem Hals, gewölbter Brust, kräftigen Unterarmen und einer verblassten Army-Tätowierung an der rechten Schulter. Die Beine waren dünn und geädert, und die Arthritis hatte sein im Krieg verletztes linkes Knie endgültig ruiniert. Er ging am Stock. Das kantige, von der Sonne zerfurchte Gesicht mit dem grauweißen Schnurrbart und dem etwas vorstehenden Unterkiefer ließ ihn selbstbewusster aussehen, als er war. Hinterm linken Ohr hatte er eine Zigarette stecken, und am Gürtel war ein Schlüsselbund festgehakt. Er trug Schuhe mit Gummisohlen und eine alte Leinenmütze. Die hellbraune Uniform sah nach Handwerker aus, und nichts anderes war er. Eddie oblag die "Wartung der Fahrgeschäfte", was im Grunde bedeutete, dass er für die Sicherheit während ihres Betriebs verantwortlich war. Jeden Nachmittag ging er durch den Park und überprüfte jedes einzelne Fahrgeschäft vom Riesenrad bis zur Achterbahn. Er suchte nach zerbrochenen Brettern, lockeren Schrauben und abgenutzten Stahlteilen. Manchmal blieb er mit glasigem Blick stehen, so dass die Leute, die an ihm vorbeigingen, sofort dachten, irgendetwas stimme nicht. Dabei lauschte er nur, mehr nicht. Nach so vielen Jahren, sagte er, könne er am Fauchen, Stottern und Klingeln einer Anlage hören, ob es Probleme gab. Als Eddie noch fünfzig Minuten zu leben hatte, ging er zum letzten Mal über den Ruby Pier. Er kam an einem älteren Paar vorbei. "Hallo", begrüßte er sie und tippte sich an die Mütze. Die beiden nickten höflich. Die Besucher kannten Eddie. Zumindest die Stammkunden. Sie sahen ihn jeden Sommer wieder, ein Gesicht, das man mit einem bestimmten Ort verbindet. Sein Arbeitshemd hatte über der Brust einen Aufnäher, auf dem stand "EDDIE" und darunter "WARTUNG", und manchmal sagten sie: "Tag, Eddie Wartung!", obwohl er das nicht besonders witzig fand. Heute war zufällig Eddies Geburtstag, er wurde 83. Letzte Woche hatte ihm ein Arzt gesagt, er habe Gürtelrose. Gürtelrose? Eddie wusste nicht einmal, was das war. Früher war er so stark gewesen, dass er mit jeder Hand ein Karussellpferd hochheben konnte. Doch das lag lange zurück. "Eddie!". "Nimm mich, Eddie!". "Nimm mich!" Noch vierzig Minuten bis zu seinem Tod. Eddie bahnte sich einen Weg an den Anfang der Warteschlange vor der Achterbahn. Er fuhr mit jeder Attraktion mindestens einmal pro Woche, um sicher zu sein, dass Bremsen und Steuerung funktionierten. Heute war Achterbahn-Tag - diese hier hieß The Ghoster Coaster, und die Kinder, die Eddie kannten, schrien, weil sie mit ihm zusammen fahren wollten. Eddie mochte Kinder, Jugendliche dagegen nicht. Sie bereiteten ihm Kopfschmerzen. Im Lauf der Jahre hatte Eddie bestimmt jede nur denkbare Art von arbeitsscheuen, motzigen Jugendlichen erlebt. Kinder Leseprobe

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