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Der Malayische Archipel

Die Heimath des Orang-Utan und des Paradiesvogels - Reiseerlebnisse und Studien über Land und Leute, Limitierte und nummerierte Ausgabe, Mit Karte

Erschienen am 25.09.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783941924000
Sprache: Deutsch
Umfang: 768 S., 51 s/w Illustr., 60 Illustr., 8 Karten, 1
Format (T/L/B): 6.2 x 21.8 x 14.5 cm
Lesealter: 35-80 J.
Einband: Leinen

Beschreibung

20 Jahre hatte Charles Darwin jetzt schon an seiner Idee der natürlichen Zuchtwahl gefeilt, als er im Sommer 1858 ein Manuskript aus dem malayischen Archipel zugesandt bekam. Er geriet leicht in Panik, hatte hier doch sein Bekannter Alfred Russel Wallace mit etwa 4000 Worten den Inhalt der Theorie äußerst klar formuliert. -- Wallaces erste Expedition (nach Südamerika) endete im Desaster: Das Schiff fing Feuer und sank -- alle Ergebnisse von vier Jahren harter Arbeit waren verloren. Bald schon reifte der Plan zu einer neuen Reise: Der malayische Archipel war weitgehend unbekannt und erschien als lukratives Ziel. Anfang 1854 brach er wieder auf und legte binnen acht Jahren etwa 20000 km zurück. -- Die gigantische Sammlung, die er dabei anlegte, liefert bis heute Material für unzählige Forschungsarbeiten, seine Erkenntnisse zu Evolution und Biogeographie haben immer noch Bestand. Die Reisebeschreibung dieses Abenteuers, "The Malay Archipelago", wurde eines der populärsten wissenschaftlichen Werke des 19. Jahrhunderts. -- Und Charles Darwin sah sich plötzlich zur Veröffentlichung gezwungen. -- "Die Wallace-Expedition gilt als erfolgreichste Ein-Mann-Unternehmung der Naturkunde." (Dr. Matthias Glaubrecht, Museum für Naturkunde Berlin) -- Der Band enthält auf 768 Seiten in aktueller Typographie den vollständigen Umfang der deutschen Ausgabe von 1869 - mit allen Karten und Abbildungen, einem ausführlichen Register sowie 70 Kurzbiographien der von Wallace erwähnten Personen. Auf 500 Exemplare limitierte und nummerierte Auflage.

Autorenportrait

Zwei Jahrzehnte hatte Charles Darwin jetzt schon an seiner Idee der natürlichen Zuchtwahl gefeilt, als er im Sommer 1858 aus dem malayischen Archipel ein Manuskript zugesandt bekam, in dem mit etwa 4000 Worten ihr Inhalt knapp und klar formuliert war. Darwin reagierte mit Erstaunen, Verzweiflung und leichter Panik, hatte hier doch sein Bekannter Alfred Russel Wallace eine ähnliche Idee wie er selbst und drohte, ihm mit einer Veröffentlichung zuvorzukommen. -- Wallace (1823--1913) wurde in bescheidenen Verhältnissen als achtes Kind von Thomas Vere Wallace und Mary Anne Greenell in Usk, einer kleinen Stadt im Südosten von Wales, geboren. Er besuchte das Gymnasium und arbeitete dann bei seinem Bruder William, einem Landvermesser. Er verbrachte viel Zeit in der Stadtbibliothek, wo er zum Beispiel Bücher von Thomas Malthus las -- und Henry Bates kennenlernte, einen begeisterten Insektensammler, der ihn mit seiner Leidenschaft bald ansteckte. -- Inspiriert durch die Reiseberichte von Darwin und Alexander von Humboldt wollte auch er als Naturforscher ins Ausland reisen. Gemeinsam mit Bates plante er eine große Sammelexpedition in den Tropen, hauptsächlich, um mit dem Verkauf exotischer Präparate an Museen und private Kabinette Geld zu verdienen. 1848 traten die beiden ihre Expedition nach Brasilien an, dort reisten sie oft getrennt, trafen sich aber sporadisch, um ihre Funde zu diskutieren. -- 1852 fuhr Wallace zurück nach England. Nach vier Wochen auf See fing die Ladung aus Balsam und Kautschuk Feuer, die Besatzung war gezwungen, das Schiff zu verlassen und verbrachte zehn Tage in einem offenen Boot, bevor sie gerettet wurde. Die ganze Sammlung von Wallace ging so verloren und er konnte nur einen Teil seines Tagebuches und einige Zeichnungen retten. Wieder in England angekommen, lebte er erst einmal von der Versicherung, die sein Agent für ihn abgeschlossen hatte. Er veröffentlichte -- weitgehend unbeachtet -- sechs Artikel und zwei Bücher über seine Forschungen und nahm Kontakt zu anderen Naturwissenschaftlern auf. -- Bald schon reifte der Plan zu einer neuen Expedition: Der malayische Archipel war noch weitgehend unbekannt und erschien als kommerziell und wissenschaftlich lukrativstes Ziel. Bereits Anfang 1854 brach Wallace wieder auf und legte bis 1862 etwa 20000 km zurück. Die gigantische Sammlung, die er dabei anlegte (über 125000 Exemplare), umfasste u.a. mehr Vogelbälge und Insekten, als sich damals in den meisten Naturkundemuseen befanden, und liefert bis heute Material für unzählige Forschungsarbeiten. -- Auf den Aru-Inseln begann Wallace zu verstehen, wie neue Arten entstehen. Dank seiner Feldforschungen wusste er inzwischen, dass viele Tierarten geographische Varietäten ausbilden. Bei einem fiebrigen Anfall kam ihm jetzt die Idee seines Lebens: Dieses Abweichen von der Norm muss sich auf das Überleben auswirken. Wenn sich die Lebensbedingungen ändern, könnte eine Varietät besser als andere an die geänderten Verhältnisse angepasst sein, dadurch länger überleben und mehr Nachkommen haben. Generation für Generation käme es so zu einer Transmutation der Arten -- zur Evolution. Seine Erkenntnisse fasste er binnen drei Tagen in einem Aufsatz zusammen und schickte diesen an Darwin mit der Bitte, seine Ideen zu prüfen und gegebenenfalls an Sir Charles Lyell weiterzuleiten. -- Kernsätze aus dem Papier, das Darwin so aufschreckte, konnten, wie er selbst sagte, gut als Kapitelüberschriften seines eigenen Werkes dienen. Einigen Wissenschaftshistorikern zufolge war Wallaces "Theorie der Divergenz" genau der Baustein, der Darwin zur Veröffentlichung noch fehlte, und erst die Informationen, die Wallace ihm gutgläubig überließ, ermöglichten ihm, seine Theorie der Entstehung der Arten zu vollenden. Andererseits war für den längst nicht so gut vernetzten Wallace nur durch Darwins Unterstützung ein wissenschaftlicher Erfolg möglich, und er hat nie die kleinste Verärgerung darüber gezeigt, nur "der Zweite" geworden zu sein. Er blieb Darwin