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Der Volkswirt Jens Jessen - Leben und Werk

Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomie 16

Erschienen am 31.12.2001, 1. Auflage 2001
34,80 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895183355
Sprache: Deutsch
Umfang: 244 S.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Geleitwort Der bekannte englische Historiker und Hitler-Biograph Ian Kershaw betonte in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Nr. 228, 1.10.1998, S. 44) zu Recht: 'Bei der Geschichte des Nationalsozialismus geht es nicht um die Lösung intellektueller Kreuzworträtsel, sondern um unsere Einstellung zur Geschichte und zu uns selbst.' Vor dieses Problem sieht sich jeder - auch der Wissenschaftler - gestellt, der sich mit dem Nationalsozialismus befaßt. Dies mag zum Teil erklären, warum die einzelnen Fachdisziplinen erst so spät und dabei nur zögerlich begonnen haben, ihre Geschichte zwischen 1933 und 1945 'aufzuarbeiten'. Für die deutsche Wirtschaftswissenschaft gilt das in besonderem Maße. Vor allem mangelt es an Faktenkenntnis und Detailwissen. Diesen desolaten Forschungsstand will Regina Schlüter-Ahrens zumindest partiell verbessern, indem sie so vollständig wie möglich Leben und Wirken des deutschen Nationalökonomen Jens Peter Jessen zu rekonstruieren und zu würdigen versucht. Ohne Frage ist das ein schwieriges Unterfangen, richtet sich doch ihr Blick auf eine der irritierendsten Persönlichkeiten unseres Faches im 20. Jahrhundert - auf einen nationalsozialistischen Hochschullehrer der ersten Stunde und Verfechter einer neuen, 'völkischen' Wirtschaftslehre, der zunehmend in Opposition zum NS-Regime geriet und seinen aktiven Widerstand gegen Hitler am Ende mit dem Leben bezahlen mußte. Fest steht, daß Jessen trotz oder vielleicht sogar wegen dieses ungewöhnlichen Lebenslaufs von der einschlägigen Nachkriegsliteratur meistens übergangen oder nur beiläufig erwähnt worden ist. Das gilt sowohl für das Schrifttum zum Nationalsozialismus und zum Widerstand im Dritten Reich als auch für die wirtschaftswissenschaftliche Literatur. Für viele Autoren war und ist Jessen wohl ein heikler Fall, zumal es bislang an dem nötigen Einblick fehlte, seine Gratwanderung und seinen Frontwechsel richtig zu verstehen. Künftig wird das anders sein, denn Regina Schlüter-Ahrens hat in ihrer Arbeit überzeugende Antworten auf viele offene Fragen gefunden. Heinz Rieter Hamburg, im Dezember 2000