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Träume in Trümmern

Film - Produktion und Propaganda in Europa 1940-1950, Ein CineGraph Buch

Erschienen am 31.12.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783869160276
Sprache: Deutsch
Umfang: 202 S., s/w Illustr.
Format (T/L/B): 1.3 x 21.1 x 14.9 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die 1940er Jahre waren ein Jahrzehnt im permanenten Ausnahmezustand, geprägt durch politische Kontrolle des öffentlichen Lebens und der Medien, Zerstörung der Infrastruktur und Mangelwirtschaft sowie die Erosion gesellschaftlicher Werte und Normen. Diese Faktoren bildeten ungeachtet der historischen Zäsur des Jahres 1945 die Grundkonstanten der sozialen und politischen Verhältnisse und damit auch die Rahmenbedingungen für die Filmproduktion in Deutschland und Europa. Film und Kulturwissenschaftler, Historiker und Soziologen aus Deutschland, Belgien, Kroatien und den Niederlanden nehmen aus dieser Perspektive das Kino der Kriegs und der frühen Nachkriegszeit erstmals gemeinsam in den Blick, um inhaltliche und formale Brüche und Kontinuitäten aufzuspüren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Formen und Strategien der ideologischen und propagandistischen Indienstnahme des Mediums. Die Entwicklungen im dokumentarischen Bereich werden durch Beiträge zur Ästhetik der Wochenschauen und zu stilistischen Kontinuitäten bei Kameraleuten und Kulturfilm Regisseuren beleuchtet. Beim Spielfilm steht die Vermittlung von Rollenmodellen und Geschlechterbildern für Jugendliche und Frauen in gesellschaftlichen Extremsituationen im Vordergrund. Der NSFilmpolitik in den okkupierten oder verbündeten Ländern und ihren Nachwirkungen einem noch weitgehend unerforschten Gebiet widmen sich mehrere Autoren, die u. a. die Filmpropaganda für die Bevölkerung der besetzten "Ostgebiete", die deutschkroatische Filmzusammenarbeit und die Tätigkeit der deutschen Produktionsfirma "Continental" im besetzten Frankreich untersuchen. Dem widersprüchlichen Umgang mit dem NSFilmerbe nach 1945 nähern sich Texte zur alliierten FilmKontrollpolitik sowie Beiträge zur Rolle der NSFilme im Kinoprogramm und der Präsenz des vertrauten DarstellerPersonals im Spielfilm der frühen Nachkriegszeit.

Autorenportrait

Hans-Michael Bock, geb. 1947 ist ein deutscher Filmhistoriker, Filmemacher, Übersetzer und Publizist. Er ist Herausgeber des Loseblattlexikons "CineGraph - Lexikon zum deutschsprachigen Film", das seit 1984 erscheint, sowie Autor und/oder Herausgeber zahlreicher Publikationen und Buchreihen zur deutschen und internationalen Filmgeschichte.