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Mensch in der Zelle

Ein Erlebnisbericht

Erschienen am 07.12.2015, 4. Auflage 2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783739218625
Sprache: Deutsch
Umfang: 268 S.
Format (T/L/B): 1.9 x 21.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Beginn eines Alptraums: Erwin Neustädter wird am 24.April 1961 verhaftet und im berüchtigten Untersuchungsgefängnis des rumänischen Geheimdienstes "Securitate" in Kronstadt eingekerkert. "Ich fahre aus dem Schlaf. Etwas hat an meine Schulter gestoßen und dabei geklirrt. Hart, metallisch, dicht an meinem Ohr. Neben mir ragt ein Schatten vor einem schwach erhellten Rechteck. Der Schatten sagt etwas, aber was? Ich bin noch ganz benommen, tauche langsam auf aus abgrundtiefem Schlaf, klamm vor Kälte. Was will diese Erscheinung von mir? Wo bin ich überhaupt, und wie bin ich her geraten? Durch den Dämmer der Betäubung blitzt Bild um Bild, ein Film zuckender Szenen rast durch das müde Gehirn." In seinem Erlebnisbericht schildert Erwin Neustädter die "Auswirkungen einer Zellenwelt auf andere Individuen und auf die zwischenmenschlichen Beziehungen" und gewährt damit einen Einblick in ein System von Bespitzelung, Rechtsverdrehung, politisch motivierter Hetze und Ausschaltung Andersdenkender im kommunistisch regierten Rumänien: Bedrückend, drastisch, ungeschönt, "nichts ist erfunden, alles ist erlebt".

Autorenportrait

Erwin Neustädter, Dr.phil., siebenbürgischer Dichter und Schriftsteller, geb. am 1. Juni 1897 in Tartlau (rum. Prejmer) in Siebenbürgen, gest. am 4. Mai 1992 in Kaufbeuren/ Deutschland. Ab 1927 Gymnasialprofessor für deutsche Sprache und Literatur am Johannes-Honterus-Gymnasium in Kronstadt. Nach dem 2. Weltkrieg wird Erwin Neustädter mehrmals inhaftiert und vom kommunistischen Regime zu Zwangsarbeit und Haft verurteilt, die Familie enteignet, der Schriftsteller mit Arbeits- und Schreibverbot belegt, seine Werke für verboten erklärt. 1965 gelingt ihm und seiner Gattin die Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Am 23.September 1969 werden alle Verurteilungen vom Obersten Kriegsgerichtshof der Sozialistischen Republik Rumänien aufgehoben. Am 7. Juni 1981 wird ihm in Dinkelsbühl der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis verliehen.