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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783701182978
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 3 x 21.3 x 13.6 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

'Wer ist Opfer, wer Täter*in?' Rasant erzählte Utopie eines wehrhaften Feminismus. Anna Maria lebt ein typisches Großstadtleben: Sie arbeitet in einer hippen Firma, geht am Wochenende mit ihren Freundinnen feiern und hat eine komplizierte Ex-Beziehung. Bis sie Hannes an der Bar eines Nachtclubs kennenlernt. Er ist aus Engelhartskirchen, einem oberösterreichischen Dorf, von dem sie bis dahin noch nie gehört hat. Und ganz sicher rechnet sie nicht damit, eines Morgens mit Hannes in diesem Nest aufzuwachen. Als es doch passiert, lassen die Klischees zunächst grüßen: Kühe, Knödel, Kirchturmglocken. Dann aber bemerkt Anna Maria, dass nicht alles ins Bild passen will. Warum gibt es eine Pfarrerin, obwohl das Dorf katholisch ist? Wie kommt es, dass die Frauen hier viel lauter feiern als anderswo? Wo sind die Männer hin? Und was hat das alles mit Kathrin Glock zu tun? Eva Reisinger erzählt eine skandalöse Geschichte über Macht, Freundinnenschaft und weiblichen Zusammenhalt in einem ungewöhnlichen Setting. Eine Tour de Force durch dringliche Themen der Gegenwart, voller popkultureller Poesie.

Leseprobe

Auszug aus Männer töten (© Leykam Verlag, unredigierte Leseprobe) Jesolo ist in knallgelben Großbuchstaben auf die Postkarte gedruckt. Tropfende Eis-creme und warmer Rotwein in Pappbechern. Anna Maria erinnert sich augenblicklich, als sie die Karte aus dem Briefkasten fischt. In Socken steht sie da und spürt den aufgewärmten Asphalt durch die Löcher. Hinter dem Schriftzug erstreckt sich ein endloser Sandstrand mit so vielen Sonnenschirmen, dass sie diese nicht zählen kann. Sie reihen sich aneinander wie die Punkte auf einem Dalmatiner. Menschen über Menschen am Strand aufgefädelt. In Italien ist das okay. In Italien ist alles okay, weil es Italien ist. Sie dreht die Karte um, sie ist an Hannes adressiert. Die Schrift mit den Schnörkeln und Kreisen statt i-Punkten wirkt weiblich. Anna Maria scannt die Karte. 'Bussis wie immer, deine Mama', steht am unteren Rand. Warum sie und Friedrich damals ausgerechnet nach Jesolo gefahren sind, daran erinnert sie sich nicht. Dafür an den geliehenen SUV seines Vaters und das alte Zelt ihres Vaters. Sie konnten weder besonders gut Auto fahren, noch waren sie jemals campen. Aber sie wollten gemeinsam in den Urlaub und hatten kein Geld. Außerdem liebte Friedrich den Film La Grande Bellezza, Anna Maria liebte Aperol Spritz.

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