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Form und Funktion der recusatio bei Horaz

Erschienen am 22.08.2008, 1. Auflage 2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640140633
Sprache: Deutsch
Umfang: 64 S.
Format (T/L/B): 0.5 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff recusatio als Terminus, der bestimmte Gedichte und Gedichtformen der antiken Literatur beschreibt, ist ein Produkt der Moderne, die mit ihm versucht, sowohl gewisse Leitlinien und Abhängigkeiten in der literarhistorischen Betrachtung aufzuzeigen, als auch immer auf gewisse Eigenarten eines Dichters oder einer Gruppe von Dichtern zu stoßen. Bei Letzterem sind sogenannte poetologische Gedichte von entscheidender Bedeutung, d.h. solche, in denen das lyrische Ich, also das, was man in Zeiten positivistischer Literaturwissenschaft als den 'Dichter' bzw. seine angeblich historisch fassbare Person bezeichnet hatte, in der Rolle des poeta erscheint, der den eigenen Standpunkt zu Grundfragen der literarischen Produktion seiner eigenen Person wie auch der von anderen reflektiert und hinterfragt. Poetologische Gedichte oder diejenigen, die sich als solche interpretieren lassen,sind in der antiken Literatur durchaus häufig, so kennen wir von den einigermaßen erhaltenen Lyrikern kaum einen, der nicht in irgendeiner Weise zu seiner Dichtungskonzeption Stellung genommen hätte. Auffallend ist, dass die Motive und Techniken, derer sich poetologische Aussagen in der griechisch-römischen Antike - hier sei nur beispielhaft auf den Musenanruf und Inspirationsszenen verwiesen - bedienen, durchaus über eine überaus lange Halbwertszeit verfügen, die bis in die Moderne reicht. Dass Dichter dabei unter Zuhilfenahme von Variation und Abgrenzung, gleichermaßen aber auch vor allem Selbsteinordnung und -orientierung innerhalb der literarischen Tradition diese Motive auf verschiedenste Weise nutzen, sie im Rahmen einer literarischen imitatio übernehmen oder die Grenzen der Vorlage durch aemulatio verändern,aufweichen, in ihr Gegenteil verkehren oder völlig sprengen, ist ein konstituierendes Merkmal der Literaturgeschichte, dass kontrastierende Untersuchungen wie den literarischen Diskurs überhaupt erst ermöglicht. Nicht weniger setzen auch dieselben Autoren innerhalb ihres Werkes dieselben Techniken variierend ein und oft ist das nicht nur 'literarisches Spiel', sondern durchaus ernstzunehmende Beleuchtung der eigenen Dichtung aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Absichten.[.]