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Nachrichten aus Mittelerde

Mit Einleitung, Kommentar, Register und Karten

Erschienen am 15.03.2012
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608939750
Sprache: Deutsch
Umfang: 720 S.
Format (T/L/B): 5 x 21 x 13.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die ideale Ergänzung zum 'Silmarillion' und 'Der Herr der Ringe' Verstreute Nachrichten, vergessen geglaubte Geschichten aus Mittelerde und von der Insel Numénor - eine Fundgrube für Tolkien-Leser. J.R.R. Tolkien hat die verstreuten Nachrichten aus Mittelerde und der Insel Númenor gesammelt, und sein Sohn Christopher hat sie chronologisch geordnet, mit Kommentaren versehen, Verweise und eventuelle Widersprüche zum 'Herrn der Ringe' und dem 'Silmarillion' notiert und so ein umfangreiches Geschichtenbuch zusammengestellt, eine Fundgrube für jeden Kenner Mittelerdes.

Autorenportrait

J.R.R. Tolkien wurde am 3. Januar 1892 geboren. Er gilt als einer der angesehensten Philologen weltweit, vor allem ist er jedoch als Schöpfer von Mittelerde und Autor des legendären Der Herr der Ringe bekannt. Seine Bücher wurden in mehr als 80 Sprachen übersetzt und haben sich weltweit millionenfach verkauft. Ihm wurde ein Orden des Britischen Empire (CBE) und die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford verliehen. Er starb 1973 im Alter von 81 Jahren. Christopher Tolkien, geboren am 21. November 1924, war der dritte Sohn J.R.R. Tolkiens. Als literarischer Nachlassverwalter widmete er sich mehr als vierzig Jahre lang der Veröffentlichung der unveröffentlichten Werke seines Vaters, vom Silmarillion und den Nachrichten aus Mittelerde über Beren und Lúthien bis hin zu Der Fall von Gondolin und der Reihe The History of Middle-earth. 2016 wurde er mit der die Bodley-Medaille für seine Verdienste um die Literatur geehrt. Er starb im Januar 2020 im Alter von 95 Jahren.

Leseprobe

EINLEITUNGDie Probleme, denen sich jemand gegenübersieht, dem die Verantwortung für den Nachlass eines Autors übertragen ist, sind schwer zu lösen. In dieser Situation mag sich mancher dafür entscheiden, überhaupt keine Texte zur Veröffentlichung freizugeben, ausgenommen vielleicht solche, die zum Zeitpunkt des Todes des Autors tatsächlich abgeschlossen waren. Im Falle der unveröffentlichten Werke J. R. R. Tolkienskönnte dieses Verfahren auf den ersten Blick angemessen erscheinen, zumal Tolkien selbst, als besonders strenger Kritiker des eigenen Werkes, nicht im Traum daran gedacht hätte, der Veröffentlichung selbst nahezu abgeschlossener Erzählungen ohne weitere Überarbeitung zuzustimmen.Auf der anderen Seite will es mir scheinen, als verliehen die Eigenart und der geistige Horizont seiner Erfindungskraft sogar seinen verworfenen Geschichten eine Sonderstellung. So stand für mich außer Frage, dass Das Silmarillion nicht unveröffentlicht bleiben durfte, ungeachtet seines ungeordneten Zustandes und trotz der bekannten, wenn auch nicht ausgeführten Pläne meines Vaters zu seiner Umarbeitung. In diesem Falle wagte ich es nach langem Zögern, das Werk nicht in Form einer historischen Studie, als Komplex voneinander abweichender, durch Kommentare verbundener Texte herauszubringen, sondern als ein vervollständigtes, zusammenhängendes Gebilde. Die Erzählungen dieses Bandes stehen freilich insgesamt in einem anderen Verhältnis zueinander: zusammengenommen ergeben sie kein Ganzes. Dieses Buch ist nichts anderes als eine Sammlung von Texten, unterschiedlich in Form, Intention, Ausführung und Entstehungszeit (und auch in der Bearbeitung durch mich), die Númenor und Mittelerde zum Gegenstand haben. Doch der Grund zu ihrer Veröffentlichung ist für mich im Prinzip der gleiche, der auch die Publikation des Silmarillion rechtfertigte, wenn er auch weniger gewichtig ist. Ich denke an jene, die nicht darauf verzichten möchten, die Gestalten Melkors und Ungolianths zu sehen, wie sie vom Gipfel Hyarmentirs hinabblicken auf Yavannas 'Wiesen und Felder, Gold unter dem hohen Weizen der Götter'; auf die Schatten, die Fingolfins Heer beim ersten Mondaufgang im Westen wirft; auf Beren, der in Wolfsgestalt unter Morgoths Thron lauert; oder auf das Licht des Silmaril, das plötzlich in der Finsternis des Waldes von Neldoreth aufleuchtet - sie werden, glaube ich, feststellen, dass formale Mängel dieser Geschichten bei weitem aufgewogen werden durch die Stimme Gandalfs (die man hier zum letzten Mal hört), als er beim Treffen des Weißen Rates im Jahre 2851 den hochmütigen Saruman hänselt, oder wie er, nach dem Ende des Krieges um den Ring, in Minas Tirith erzählt, dass er die Zwerge zum berühmten Treffen nach Beutelsend sandte; durch das Auftauchen Ulmos, des Herrn der Wasser, aus dem Meer bei Vinyamar; durch Mablung aus Doriath, der sich 'wie eine Wühlmaus' unter den Trümmern der Brücke bei Nargothrond verbarg; oder durch den Tod Isildurs, als er sich mühsam aus dem Schlamm des Anduin befreite.Viele Texte dieser Sammlung sind Ausarbeitungen von Themen, die anderswo kürzer behandelt oder zumindest angedeutet wurden. Es muss zugleich gesagt werden, dass einiges in diesem Buch von Lesern des Herrn der Ringe als vielleicht kaum lesenswert empfunden werden wird. Sie begreifen die geschichtliche Struktur Mittelerdes nur als Hilfsmittel, nicht als Endzweck und verlieren über der Erzählung die ihr zugrunde liegende Absicht aus dem Auge. Sie spüren wenig Verlangen nach weiteren Untersuchungen um ihrer selbst willen. Sie wollen nicht wissen, wie die Reiter der Mark von Rohan organisiert waren, und belassen die Wilden Menschen aus dem Druadan-Wald ruhig dort, wo sie sie gefunden haben. Sicherlich hätte mein Vater nicht behauptet, diese hätten unrecht. In einem Brief vom März 1955, vor der Veröffentlichung des dritten Teils des Herrn der Ringe, schrieb er:Ich wünsche mir jetzt, es wären keine Anhänge versprochen worden! Ich meine nämlich, dass ihr Erscheinen in gekürzter und gedrängter Form niemanden zufriedenstellen wird, mich selbst gewiss n In einem Brief aus dem folgenden Jahr schrieb er: während viele wie Sie Landkarten verlangen, geht es anderen weniger um Orte als um geologische Angaben. Viele wünschen sich Elbische Grammatiken, Lautlehren und Sprachproben, andere Vers- und Silbenlehren Musiker wünschen sich Melodien und Notenschrift, Archäologen sind an Keramik und Hüttenkunde interessiert, Botaniker verlangen nach einer sorgfältigeren Beschreibung von mallorn, elanor, niphredil, alfirin, mallos und symbelmyne. Historiker wünschen mehr Einzelheiten über die soziale und politische Struktur Gondors; allgemein interessierte Frager wünschen Informationen über die Wagenfahrer, die Haradrim, die Herkunft der Zwerge, die Toten Menschen, die Beorninger und die fehlenden zwei Zauberer (von fünf ).Doch welchen Standpunkt man in dieser Frage immer einnehmen mag, für manche, zu denen ich mich auch zähle, liegt ein höherer Sinn als in der bloßen Enthüllung merkwürdiger Details darin, zu erfahren, dass Veantur aus Númenor sein Schiff Entulesse, die Wiederkehr, im sechshundertsten Jahr des Zweiten Zeitalters mit den Frühlingswinden zu den Grauen Anfurten brachte, dass das Grabmal Elendil des Langen von seinem Sohn Isildur auf dem höchsten Punkt des Heiligen Berges Halifirien errichtet wurde; dass der Schwarze Reiter, den die Hobbits in der nebligen Dunkelheit an der Bockenburg-Fähre sahen, Khamûl war, der Herr der Ringsklaven von Dol Guldur - oder gar, dass die Kinderlosigkeit Tarannons, des zwölften Königs von Gondor (eine Tatsache, die im Anhang zum Herrn der Ringe verzeichnet ist), mit den bis dahin völlig geheimnisvollen Katzen der Königin Berúthiel zusammenhängt.Die Zusammenstellung des Buches ist sehr schwierig gewesen und hat zu einem ziemlich vielschichtigen Ergebnis geführt. Zwar sind die Erzählungen alle in gewissem Sinne unvollendet, jedoch in unterschiedlichem Maße und in verschiedener Bedeutung des Wortes, und sie haben eine unterschiedliche Behandlung erforderlich gemacht. Weiter unten werde ich der Reihe nach zu jeder von ihnen etwas sagen. An dieser Stelle möchte ich die Aufmerksamkeit lediglich auf ein paar allgemeine Grundzüge lenken.Die wichtigste Frage ist die des inneren Zusammenhangs, die sich am besten anhand des 'Die Geschichte von Galadriel und Celeborn' überschriebenen Textes illustrieren lässt. Dieses ist eine unvollendete Geschichte im weiteren Sinne: keine Erzählung, die plötzlich abbricht wie 'Von Tuor und seiner Ankunft in Gondolin', keine Reihung fragmentarischer Stücke wie 'Cirion und Eorl', und dennoch bildet sie einen elementaren Erzählstrang in der Geschichte Mittelerdes, der nie eine fest umrissene Gestalt erhalten hat und in der letzten Fassung liegen blieb. Die Einbeziehung der unveröffentlichten Erzählungen und Skizzen zu diesem Thema hat deshalb zugleich zur Folge, dass die Geschichte nicht als eine festgelegte, unabhängig existierende Wirklichkeit betrachtet werden darf, über die der Autor (in seiner Rolle als Übersetzer und Herausgeber) berichtet, sondern als ein in seinem Kopf wachsender und sich verändernder Ent... Leseprobe

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Die ideale Ergänzung zum 'Silmarillion' und 'Der Herr der Ringe'

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