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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783596175024
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 1.7 x 19 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Am Rand eines Massengrabes in Hilla, einer schiitischen Stadt 160 Kilometer südlich von Bagdad, steht Haydar und krümmt sich vor Trauer und Schmerz. Er hat soeben seine Mutter entdeckt. Er weiß, er spürt, er hofft, dass sie es ist. Es war ein Freitag, es war 6 Uhr morgens. Als die Männer an die Tür des Hauses klopften und Haydars Bruder Ali Dschassim mitnahmen, wollte die Mutter ihren ältesten Sohn begleiten. Sie konnte ihn nicht alleine lassen, sie wusste, was ein Verhör in den Zellen der Polizei bedeutete. Welche Mutter hätte das nicht getan? Es war das letzte Mal, dass Haydar die beiden lebend sah. Dann ging der Vater, um die beiden zu suchen, und kam nicht zurück. 13 Jahre lang blieben Vater, Mutter und der große Bruder in Saddams Verliesen verschwunden, 13 Jahre lang hat Haydar nach ihnen gesucht. Bis die Amerikaner kamen. Bis heute. Bis jetzt. Einfühlsam erzählt Klaus Brinkbäumer die Geschichte des Jungen Haydar auf der Suche nach seiner Familie. In ungekannter Intensität und Empathie liefert Brinkbäumer das literarische Porträt eines geschundenen Landes, eine Reflexion über die unerfüllte Sehnsucht der Menschen des Irak nach Geborgenheit und Gewissheit.

Autorenportrait

Seit dreißig Jahren ist Klaus Brinkbäumer (geb. 1967) den USA eng verbunden. Seit seinem Studium an der University of California, Santa Barbara, war er regelmäßig dort und verfolgte fasziniert und kritisch das politische und kulturelle Leben. 2007 wurde sein Lebenstraum wahr und er ging als Korrespondent des SPIEGEL nach New York. So erlebte er die berühmten Krisenjahre und die Jahre Obamas hautnah mit. Von 2015 bis 2018 war Klaus Brinkbäumer Chefredakteur des SPIEGEL und Herausgeber von SPIEGEL ONLINE. Er gewann u. a. den Egon-Erwin-Kisch-Preis, den Henri-Nannen- Preis, den Deutschen Reporterpreis und wurde 2016 Chefredakteur des Jahres. 2018 verlegte Klaus Brinkbäumer seinen Lebensschwerpunkt erneut in die USA, von wo aus er nun als Journalist für ZEIT, Filmemacher und Buchautor tätig ist. Zu seinen Büchern der letzten Jahre zählen  'Der Traum vom Leben - Eine afrikanische Odyssee', 'Die letzte Reise - Der Fall Christoph Columbus' (mit Clemens Höges) und 'Nachruf auf Amerika'. 2019 wurde er in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen.

Schlagzeile

Eine Nachkriegsgeschichte aus dem Irak

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