Beschreibung
Benedict Andersons bekanntes Buch erfreut sich ungebrochener Popularität und erscheint hier in der dritten Auflage. Nach Anderson gibt es keine Nationen, die "Nation" ist eine Erfindung, ein Modell, das nur in bestimmten historischen Konstellationen möglich war. Er löste damit Debatten aus, die bis heute nicht abgeschlossen sind. Beim ersten Erscheinen der deutschen Ausgabe 1988 wurde Anderson vorgeworfen, dass seine Perspektive außereuropäisch und kulturanthropologisch sei. Heute macht gerade das den Reiz des Buches aus.
Autorenportrait
Benedict Anderson (1936 - 2015) war Politikwissenschaftler und Professor für International Studies an der Cornell University, USA. Er wurde vor allem durch den von ihm geprägten Begriff der Nation als "vorgestellter Gemeinschaft" (imagined community) bekannt.
Leseprobe
Nationale Identität und ihre Symbole stehen höher im Kurs als je zuvor. Nationalistische Bewegungen üben auf die ganze Welt einen immensen Einfluß aus, aber um die theoretische Bewältigung des Nationalismusbegriffs steht es auffallend schlecht. Benedict Anderson hilft uns, Nationalismus als kulturelles Erbe und gesellschaftliches Phänomen zu verstehen, das verschiedenen Interessen dient. Dieser einflußreiche Klassiker, in England erstmals 1983 unter dem Titel Imagined Communities erschienen, liegt nun in einer erweiterten und aktualisierten Neuausgabe vor. ''Eine faszinierende Deutung, weil Anderson nicht aus dem Blickwinkel der deutschen Nationalgeschichte heraus argumentiert, sondern die Möglichkeiten des Vergehens alter Imperien und des Entstehens neuer Nationen weltweit untersucht.'' Peter Dudek, Hessischer Rundfunk
Schlagzeile
Die Erfindung der Nation Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts