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Julias große Chance

Blue Mountain 3

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Erschienen am 20.07.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570136591
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S.
Format (T/L/B): 2.3 x 22 x 14 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Mädchen, Pferde, Abenteuer Eine einmalige Chance für Anya, Julia und Sabine: Auf dem Reiterhof 'Blue Mountain' unterrichten drei ehemalige Olympiasieger alles, was man über Pferde und das Reiten wissen muss. Als Julias Vater ganz unerwartet seinen Job verliert, erklärt er seiner Tochter, dass sie ihr geliebtes Pferd verkaufen muss. "Zickzack" aufgeben? Das ist für Julia undenkbar! Lieber will sie selbst Geld für "Zickzacks" Unterhalt dazuverdienen. Da taucht ein unbekannter Mann auf dem Reiterhof auf, der Julia ein verlockendes Angebot macht. Sie und ihr Pferd sollen bei einer großen Werbekampagne als Models auftreten. Kann sie diesem Angebot trauen?

Autorenportrait

Ella Montgomery wuchs auf einer Farm in Montana/USA auf, wo ihre Eltern Pferde züchteten. Nachdem sie Englisch studiert und kurze Zeit als Lehrerin gearbeitet hatte, reiste sie durch die ganze Welt und unterrichtete in verschiedenen Ländern Englisch. Heut

Leseprobe

Die goldfarbene Mähne der Fuchsstute wogte im Wind, als sie in gleichmäßigem Rhythmus um den Reitplatz galoppierte. Anya entspannte sich durch die flüssigen Bewegungen des Pferdes und freute sich, dass die Stute auf jede ihrer Hilfen reagierte. Ich wünschte, die Sommerferien würden nie zu Ende gehen, dachte sie, während sie zum Trab verlangsamte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie ab morgen wieder zur Schule gehen würde, anstatt am Morgen das Futter für die Pferde auf dem Blue Mountain Reiterhof herzurichten. "Ich glaube fast, du solltest Chances Namen ändern. Sie sollte Cinderella heißen", rief Julia Michaelmore vom Tor herüber. "Sie sieht aus, als ob jemand einen Zauberstab über ihr geschwenkt hätte." Anya nickte und trabte auf Chance zu ihrer Freundin hinüber. Man konnte es kaum glauben, dass die Stute erst einen Monat hier war. Sie war in einem fürchterlichen Zustand auf dem Hof angekommen. "Du hast Unglaubliches geleistet. Ihr Zustand ist hervorragend und ihre Ausbildung kommt gut voran." Julia fischte einen Pferdekeks aus ihrer Hosentasche. Anya näherte sich und beugte sich nach vorn, um der Stute einen freundlichen Klaps auf den feucht geschwitzten Hals zu geben. "Sie lernt schnell", sagte Anya lächelnd. Während Chance den Leckerbissen zerkaute, dachte Anya über die letzte Zeit nach. War es tatsächlich erst ein paar Wochen her, dass sie die Stute dazu gebracht hatte, einen Reiter zu akzeptieren? Sie nahm die Füße aus den Steigbügeln und stieg ab. Dann hob sie das Sattelblatt an und lockerte den Sattelgurt. "Ich wette, du kannst es kaum erwarten, sie in Riverton zu reiten", bemerkte Julia. Anya spürte, wie eine riesige Welle der Begeisterung sie durchflutete, als sie an das Reitcamp mit den Pferden in den Herbstferien dachte. Da sie kein eigenes Pferd besaß, war sie bisher noch nicht dort gewesen. Aber Clem Houseman, eine der Besitzerinnen des Blue Mountain Reiterhofs, hatte vorgeschlagen, dass Anya Chance mit ins Reitcamp nahm, damit die Stute Erfahrungen sammeln konnte. Chance hatte seit ihrer Ankunft die ganze Zeit auf dem Hof verbracht. "Das wird Chances Selbstvertrauen stärken." Anya führte die Zügel über den edel geformten Kopf der Stute. "Und ich kann es kaum erwarten, den ganzen Tag nur zu reiten!" "Jagdspringen, Dressur, Geländereiten, Reiterspiele", sagte Julia. Ihre Stimme wurde vor Aufregung immer lauter, als sie die ganzen Aktivitäten aufzählte. "Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen! Und die Aufführung am Ende der Woche wird unglaublich viel Spaß machen." Sie legte ihren Kopf auf eine Seite und runzelte die Stirn. "Hatte ich das schon erwähnt?" "Ungefähr hundertmal", antwortete Anya lachend. Chance rieb ihren Kopf an ihrer Schulter. "Offenbar steht >Kratzbaum< auf meiner Stirn", sagte sie, wobei sie die Stirnmähne der Stute zurechtzupfte. "Habe schon verstanden. Ich bring dich jetzt in deine Box, damit ich dich absatteln kann." Als sie über den Hof liefen, kam ihnen die Springklasse 2 entgegen. Chance wieherte einen Gruß zu Ronnie hinüber, einem Falben, mit dem sie sich von Anfang an gut verstanden hatte. Anya konnte das Kichern nicht unterdrücken, als Dominik Arnold, Ronnies neunjähriger Besitzer, begeistert winkte und dabei seine Reitkappe über die Augen rutschte. Da er die Zügel hängen ließ, nutzte Ronnie die Gelegenheit, aus der Reihe zu treten. "Oh nein, mein Freund, so geht das nicht!" Julia trat vor und griff in Ronnies Zaumzeug. "Danke!" Dominik grinste sie an und ließ dabei ein paar Zahnlücken sehen. "Clem will heute die Hindernisse erhöhen, und ich denke, Ronnie weiß das schon!" "Springt Ronnie denn nicht gern?", fragte Anya. "Ronnie kann sich eigentlich für nichts begeistern - außer für sein Fressen", kam es von der gereizten Clem zurück. "Dominik, bitte reihe dich wieder ein!" "Vielleicht solltest du eine Möhre vor seiner Nase baumeln lassen!", schlug Julia vor. Ihre Augen funkelten dabei schalkhaft. "Das habe ich schon versucht", antwortete Dominik ganz ernsthaft