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Zwischen den Welten

Archäologie einer europäischen Grenzregion zwischen Sachsen, Slawen, Franken und Dänen, Göttinger Schriften zur Vor- und Frühgeschichte 36

Erschienen am 01.12.2020, 1. Auflage 2020
89,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783529015366
Sprache: Deutsch
Umfang: 792 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Im Zentrum des Buches steht der Höhbeck/Elbe an der Grenze zwischen Niedersachsen und Brandenburg, wo zur Wikingerzeit Welten aufeinandertrafen und sich eine Zeit lang europäische Geschichte verdichtete. Im Frühmittelalter waren die Wikinger die "global Player" des Nordens, den Westen bestimmte Karl der Große und sein Reich, gefolgt von den Ottonen. Im östlichen Europa lag die Welt der Slawen. Vom 8.-11. Jahrhundert stießen diese Welten dort aneinander, wo im 20. Jahrhundert der Eiserne Vorhang Europa teilte. Von 20052009 wurden in dieser Grenzregion an der Elbe umfangreiche archäologische Ausgrabungen vorgenommen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage des Buches, das vom ersten Auftreten von Slawen an der Elbe bis zum Beginn des hochmittelalterlichen Landesausbaus reicht. Hier lag der untergegangene karolingische Grenzhandelskontrollort Schezla mit dem castellum hohbuoki, hier besiegte Heinrich I. die Slawen in einer bedeutenden Schlacht. Ausdruck der sensiblen MenschUmweltBeziehungen ist die enge Bindung der Siedlungsentwicklung an die Dynamik der Flusslandschaft, die mit dazu beitrug, dass die Geschichte am Höhbeck in eine Sackgasse lief. Der nachfolgende Bedeutungsverlust dieser Region ermöglicht uns heute einen überraschend unverbauten Einblick in diesen Zeitraum, wie er nur ausnahmsweise zu bekommen ist. Eine interdisziplinäre Herangehensweise ermöglicht die Darstellung verschiedener Perspektiven auf die Siedlungs und Ereignisgeschichte. Neben traditioneller archäologischer Fund und Befundanalyse enthält der Band geoarchäologische, historische und theoretische Annäherungen, wodurch neue Interpretationsebenen erschlossen werden.

Autorenportrait

Prof. Dr. Jens Schneeweiß studierte Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie, Geologie und Europäische Ethnologie in Berlin. Er wurde 2004 in Berlin zur sibirischen Bronze- und Eisenzeit promoviert. 2019 habilitierte er sich in Ur- und Frühgeschichte an der Universität Göttingen. Die frühgeschichtliche Archäologie Niedersachsens, des südlichen Ostseeraums und Osteuropas bilden einen wichtigen Forschungsschwerpunkt. Er forscht und arbeitet aktuell am ZBSA in Schleswig und der Universität Kiel und lehrt an der Universität Göttingen.