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Nonkonformismus

Indes. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft 2016 Heft 3

Erschienen am 07.11.2016, 1. Auflage 2016
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525800171
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S., mit einigen Abb.
Format (T/L/B): 1 x 25.2 x 17 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

In Zeiten ausgeprägten sozioökonomischen Wandels und zunehmender Unsicherheitsempfindungen scheinen sich viele Menschen nach Geborgenheit, nach Strukturen und auch der Einbettung in das Kollektiv zu sehnen. Dabei gerät - so die These - ein Ideal zahlreicher politischer, künstlerischer und sozialer Bewegungen mehr und mehr ins Hintertreffen: der Non-Konformismus. Galt abweichendes Verhalten vormals, speziell in einigen Subkulturen und insbesondere in den 1970er und 1980er Jahren, als ein Ausdruck besonderer Individualität und als Ziel politischer Emanzipation, so scheint es inzwischen ein verstärktes Bedürfnis zu geben, wieder genauer zu wissen, wer man ist, wo man steht, wozu man gehört - und sich entsprechend zu verhalten. Gleichwohl: Es gibt sie noch, die Formen 'abweichenden Verhaltens', der 'Devianz', der 'Unangepasstheit'. Wir finden sie etwa in unkonventionellen Formen des politischen Protests sowie alternativen Lebensformen, von den Essgewohnheiten bis hin zum Kleidungsstil. Und der demonstrative 'Tabubruch' wird momentan politisch und bei Wahlen gewinnbringend - man kann fast sagen: zelebriert. Ist es also womöglich voreilig, das vermeintliche Ende des Non-Konformismus auszurufen? Welche Möglichkeiten bietet Non-Konformismus als Mittel zur Bewältigung, Überwindung, Moderation tiefsitzender gesellschaftlicher Spannungen; welche Gefahren birgt er andererseits? Grundsätzlicher noch: Was ist heute überhaupt Non-Konformismus - wo fängt er an, wo hört er auf?

Autorenportrait

Dr. Heinrich Detering ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen.