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Die 52

Nostradamus-Trilogie 1 - Thriller

Erschienen am 12.01.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442371228
Sprache: Deutsch
Umfang: 448 S.
Format (T/L/B): 3.1 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein unglaublich rasanter Hochspannungsthriller in allerbester Hitchcock-Tradition! Der amerikanische Schriftsteller Adam Sabir trifft sich in Paris mit dem jungen Zigeuner Babel Samana, der die 52 verlorenen Prophezeiungen des Nostradamus verkaufen will. In diesen Versen soll das bevorstehende Ende der Welt geweissagt sein. Kurz darauf wird Babel Samana ermordet aufgefunden! Und damit beginnt für Adam die atemlose Flucht sowohl vor dem Gesetz als auch vor einem fanatischen Killer, der sich ebenso wie Adam auf der fieberhaften Suche nach den 52 Prophezeiungen befindet – dem einzigen Beweis für Adams Unschuld … Nichts für schwache Nerven: "Die 52" ist von der ersten Seite an eine wahre Tour de Force für alle Thrillerfans!

Autorenportrait

Mario Reading hatte bereits in zahlreichen Berufen gearbeitet - darunter als Reitlehrer in Afrika und Verwalter einer Kaffeeplantage in Mexiko -, bevor er sich zunächst dem Schreiben von Sachbüchern widmete. Der große internationale Durchbruch gelang Mari

Leseprobe

La Place de L'Etape, Orléans, 16. Juni 1566 De Bale nickte, und der bourreau begann an der Zugvorrichtung zu kurbeln. Der Chevalier de la Roche Allié war in voller Rüstung, weshalb die Apparatur ächzte und sich bis zum Äußersten dehnte, ehe die Ratsche griff und der Chevalier vom Boden gehoben wurde. Der bourreau hatte de Bale wegen der Belastung und der möglichen Folgen gewarnt, aber der Graf wollte nichts davon hören. 'Ich kenne diesen Mann seit meiner Kindheit, Maître. Seine Familie zählt zu den ältesten Frankreichs. Wenn er in seiner Rüstung zu sterben wünscht, dann ist dies sein Recht.' Der bourreau hütete sich zu widersprechen - wer de Bale widersprach, endete für gewöhnlich auf dem Rad oder wurde mit siedendem Öl übergossen. De Bale fand Gehör beim König und besaß das Siegel der Kirche. Mit anderen Worten, der Bastard war unangreifbar. Irdischer Vollkommenheit so nahe, wie es ein Sterblicher nur sein konnte. De Bale blickte nach oben. Aufgrund der lese majesté seiner Verbrechen hatte man de la Roche Allié dazu verurteilt, fünfzig Fuß hoch gehängt zu werden. De Bale fragte sich, ob die Bänder im Hals des Mannes der Zugkraft des Seils einerseits und den hundert Pfund Stahlplatten andererseits widerstehen konnten, die ihm seine Knappen um den Leib gegürtet hatten. Es würde nicht gut aufgenommen werden, wenn der Mann in zwei Stücke zerbrach, ehe man ihm die Gedärme herausriss und ihn vierteilte. Konnte es sein, dass de la Roche Allié diese Möglichkeit einkalkuliert hatte, als er seine Bitte vortrug? Dass er alles geplant hatte? De Bale glaubte es nicht. Der Mann war ein Unschuldiger - einer vom alten Schlag. 'Er hat die fünfzig Fuß erreicht, Herr.' 'Lasst ihn herunter.' De Bale sah die gepanzerte Gestalt zu sich herabsinken. Der Mann war tot. Es war eindeutig. Die meisten seiner Opfer strampelten an diesem Punkt des Verfahrens und schlugen um sich. Sie wussten, was als Nächstes kommen würde. 'Der Chevalier ist tot, Herr. Was soll ich nun tun?' 'Zunächst einmal sprecht leise.' De Bale warf einen Blick auf die Menge. Diese Leute wollten Blut sehen. Hugenottenblut. Wenn sie keines bekamen, würden sie sich auf ihn und den Scharfrichter stürzen und sie in Stücke reißen. 'Reißt ihm trotzdem die Gedärme heraus.' 'Verzeihung, Herr?' 'Ihr habt mich schon richtig verstanden. Reißt ihm trotzdem die Gedärme heraus. Und tut, als würde er sich winden, Mann. Kreischt durch die Nase, wenn es sein muss. Macht es wie ein Bauchredner. Veranstaltet ein großes Theater mit den Eingeweiden. Die Leute müssen glauben, dass sie ihn leiden sehen.' Die beiden jungen Knappen traten vor, um dem Chevalier die Rüstung abzunehmen. De Bale scheuchte sie zurück. 'Das wird der Maître machen. Kehrt nach Hause zurück, ihr beiden. Ihr habt eure Pflicht gegenüber eurem Herrn getan. Jetzt gehört er uns.' Die Knappen zogen sich zurück, sie waren kreidebleich im Gesicht. 'Nehmt ihm nur die Halsberge, den Brustpanzer und die Bauchplatten ab, Maitre. Lasst die Beinschienen, den Helm und die Panzerhandschuhe dran. Die Pferde werden den Rest erledigen.' Der Henker beeilte sich mit seinem Geschäft. 'Wir sind fertig, Herr.' De Bale nickte, und der bourreau setzte den ersten Schnitt. Im Haus von Michel de Nostredame, Salon-de-Provence, 17. Juni 1566 'De Bale kommt, Herr.' 'Ich weiß.' 'Wie könnt Ihr das wissen? Das ist unmöglich. Die Nachricht traf erst vor zehn Minuten per Brieftaube ein.' Der alte Mann zuckte die Achseln und verlagerte sein von Wasser geplagtes Bein, bis es bequemer auf dem Fußschemel ruhte. 'Wo ist er jetzt?' 'In Orléans. In drei Wochen wird er hier sein.' 'Erst in drei Wochen?' Der Diener trat näher. Er rang die Hände. 'Was werdet Ihr tun, Herr? Der Corpus Maleficus vernimmt alle, deren Familien einst jüdischen Glaubens waren. Marranos. Conversos. Auch Zigeuner. Mauren. Hugenotten. Jeden, der kein Katholik von Geburt ist. Selbst die Königin kann Euch hier unten nicht schützen.' Der alte Mann machte eine verächtliche Han Leseprobe