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Buchtipps - Romane

Eine junge weiße Frau und ihr kleiner schwarzer Sohn begeben sich auf eine Reise zurück in die Heimat und zur leiblichen Mutter des Jungen. Die Flußfahrt auf dem Atrato führt durch den Urwald Kolumbiens mit all seiner Hitze und Kälte, mit wilden Tieren und exotischer Vegetation und den verschiedensten Sinneseindrücken. Es ist auch eine Reise mit Erinnerungen an die Vergangenheit und sorgenvollen Gedanken für die Zukunft: will die schwarze Mutter ihr Kind wiederhaben...Ein berührendes Debut aus Südamerika in der Tradition des magischen Realismus.

In vier Episoden erzählt Sang Young Park autobiografisch anmutend aus dem Leben eines schwulen Manns in Seoul: Von den Höhen und Tiefen eines queeren Lebens und seinen Beziehungen zu Partnern und Freunden. Ein turbulenter und emotionaler Roman über ein Leben in einer Metropole.

Eine höchst vergnügliche Lektüre: in diesem fiktionalen Roman treffen Abraham Lincoln und Henry David Thoreau aufeinander. Während der erste als Rechtanwalt in den Anfängen seiner politischen Karriere steckt, zieht es den anderen  fernab aller Menschen in eine einsame Hütte am See und das alles vor dem Hintergrund einer brisanten Zeit. Auf unterhaltsame Weise lassen sich hier wunderbar Parallelen zum aktuellen Zeitgeschen finden.

Was tut man, wenn man mit 30 Jahren den Freund, den Job und die Wohnung verliert? Ein großartiges Zusammenspiel aus Sarkasmus und Tiefgründigkeit - ganz ohne Lebensweisheiten und Ratschläge! Eine große Freude, dieses Buch zu lesen!

Marie lebt mit ihrem Vater in Krakau, der Einmarsch der Deutschen steht kurz bevor. Trotz aller Bedrohung - vor kurzem hat sie ihren jüdischen Freund aus Kindertagen geheiratet - macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Ihre Mutter hat die Familie verlassen und der Vater spricht nie über sie, Marie kennt nicht einmal ihren Namen. Mitreißend, gar nicht kitschig mit einem unerwarteten Ende erzählt diese Geschichte vom einem Leben in Krakau, das es so nicht mehr lange geben sollte.

Lalita, das Mädchen aus Laetitia Colombanis grandiosen Roman "Der Zopf" rettet an der bengalischen Küste eine Touristin, Léna, vor dem Ertrinken. Die beiden lernen sich kennen und Léna ist entsetzt von den Lebensumständen der Dalit-Kinder. Unterwegs, um ein persönliches Trauma zu überwinden, entsteht bei der Französin der Traum von einer Schule, die alle Kinder unabhängig von ihrer Kaste aufnimmt. Dabei hat sie Hilfe von Preeti, der Anführerin einer Mädchen-Brigade, die Selbstverteidigung vor männlichen Übergriffen übt.

Eulabee und Maria Fabiola sind die allerbesten Freundinnen. Die Dreizehnjährigen leben in Sea Cliff, einem Nobelviertel von San Francisco direkt am Meer mit Blick auf die Golden Gate Bridge. Natürlich besuchen sie eine exklusive Privatschule für priviligierte Mädchen. Eines Tages ereignet sich auf ihrem Weg zur Schule ein Vorfall, den beide sehr unterschiedlich beurteilen und so kommt es zum folgenschweren Zerwürfnis, das die beiden auseinandertreibt und sich auf ihr ganzes weiteres Leben auswirken soll.

Eine Familiengeschichte über vier Generationen in der Fremde: Urgroßmutter Armine stammt aus Armenien und lebt in der Türkei; ihre Tochter Maryam kommt als Gastarbeiterin nach Deutschland; die Enkelkinder folgen dorthin; die Urenkelin Karla wird hier geboren und hat eine deutsche Mutter. Als Maryam stirbt, kommt in Karla der Wunsch auf zusammen mit ihrem Vater ihre Herkunftsland zu besuchen, um mehr über die Vergangenheit erfahren.

Casablanca in den 1990er Jahren: Sarah, eine junge Frau aus armen Verhältnissen, ist fest entschlossen, den reichen Driss zu heiraten. Doch gesellschaftliche Koventionen und politische Machtsysteme scheinen es unmöglich zu machen, den schlechten Verhältnissen zu entfliehen. Ein gewaltiger Roman über patriarchale Strukturen, Unterdrückung und einen ermüdenden Kampf.

"An einem Nachmittag im April verkündetet mir mein Mann kurz nach dem Mittagessen, dass er mich verlassen wolle." Olga, gut situierte Ehefrau und Mutter aus Turin fällt aus allen Wolken und in das schwärzeste aller Löcher. Ihr Schicksal ist schwer zu ertragen und man fragt sich ständig, wie weit es noch gehen mag und ob es vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung in ihrem Leben geben mag. Eine harte Lektüre, aber natürlich ein Muss für alle Ferrante-Fans.