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Buchtipps

Aberfan in Wales, 1966: Als frisch ausgelernter Einbalsamierer hilft William, die Leichen der Opfer des Minenunglücks, zumeist Grundschulkinder, zu versorgen. Während dieser erschütternden Arbeit erinnert er sich an seine Kindheit in Birmingham, seinen großen Wunsch, in der King's Chapel in Cambridge das "Miserere" zu singen und an das Ereignis, das sein Leben für immer verändert. Bedrückend und im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen gehend!

Spitzbergen 1957: Ein junges Paar ist gerade angekommen in der unwirtlichen Bergbausiedlung Longyearbyen. Finn ist der neue Werksarzt, Eivor kümmert sich um die beiden kleinen Töchter. Aber die Kälte, die Dunkelheit und das enge Zusammenleben einer eigenartigen Gemeinschaft am eisigen Ende der Welt zerrt an den Nerven - und während der langen Polarnacht kann niemand die Siedlung verlassen. Eine Zerreißprobe für die psychische Gesundheit der Menschen im Eis und auch für die Beziehung der beiden Neuankömmlinge. Bedrückendes und fesselndes Psychodrama vor beeindruckender Naturkulisse.

Eine Kindheit in einem kleinen Dorf im Hunsrück in den 80er Jahren: Ela wächst auf in einer Familie mit den Großeltern, einem Vater, der nicht viel erreicht und seine eigenen Unzulänglichkeiten mit dem Übergewicht seiner Frau erklärt. Die Mutter ist eigentlich eine starke Frau: empathisch, hilfsbereit, zupackend und doch leidet sie natürlich unter diesem alles bestimmenden Familienthema genau wie ihre Tochter. Der Roman gibt ein gutes Zeitbild und ist nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022.

England im 13. Jahrhundert: Wir sind zurück in Waringham und folgen zwei Milchgeschwisten, der Adligen Adela und dem Leibeigenen Bedric, in die Wirren um Simon de Montforts erster Revolution auf englischem Boden. Gewohnt kunstvoll zieht Rebecca Gablè uns in den Bann der Geschichte - ein Buch, um Nächte durchzulesen!

Cordelia ist verzweifelt: ihr Vater, ein berühmter magischer Hutmacher, soll auf See verloren sein. Aber: Was verloren ist, kann gefunden werden, oder? Mit magischer Hilfe macht sich Cordelia auf den Weg, ihren Vater zu finden und das ganze Land zu retten. Bezaubernd und voller hinreißenden Einfälle - eine magische Reise für Kinder ab neun!

Freitag Fox, das Mädchen mit den Fuchsohren, wurde von dem Vertrauten einer Hexe aus dem Käfig eines Zirkus befreit und alle ihre Träume scheinen zum Greifen nah. In der Obhut der Teehexe Miss Butterling lernt sie die Welt der Magie kennen, in die sie sich immer geflüchtet hat. Nur der Fluch des bösen Mr. Gram, der ihr einen Eissplitter in das Herz gepflanzt hat, damit sie ihm in das Reich des Todes folgt, trübt ihre Freude . Wird sie die seltene Rose der Wehmut rechtzeitg finden und ihre Zauberkräfte so schnell entwickeln können, dass sie eine Chance hat sich von dem Fluch zu befreien?

Nach der "Wolfszeit" nimmt sich Harald Jähner nun den Höhenrausch der Zeit zwischen den Weltkriegen vor und entfaltet das unglaubliche Panorama der Zwanziger Jahre zwischen der Arbeitslosigkeit der einen und dem Lebensstil der Reichen und Wichtigen. Unterhaltsam, aber nie platt stellt er die verschiedenen Aspekte dieser turbulenten Zeit vor: die neue Sachlichkeit in der Kunst, die Explosion des Individualverkehrs, das Auftauchen der neuen Schicht der Angestellten, den Kampf um Frauenrechte und die erbitterten Straßenkämpfe.

Ein Mann nimmt drei Neonazis als Geiseln und sperrt sie in einen Turm, um sie zu ihren Taten zu verhören. Das Perfide: er streamt das Ganze live ins Internet und die Zuschauer sollen per Abstimmung über Leben und Tod entscheiden. Für das SEK beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Gekonnt verwebt der Autor in diesem Debut Fakten der Geschichte und Fiktion und behandelt rasant und spannend die Frage nach Selbstjustiz und Gerechtigkeit.

Anhalt 1929: Die junge Klara tritt eine neue Arbeitsstelle an. Sie wird Lehrerin in einem Kinderheim für lungenkranke Kinder und unterrichtet ihre Lehrmädchen im Kochen, in der Haushaltsführung - und im eigenständigen Denken. Als die Lage wirtschaftlich eng wird, versucht Klara, die das Heim inzwischen leitet, es durch die Nähe zur neuen nationalsozialistischen Regierung zu retten. Bald wehen Hakenkreuzfahnen vor dem Heim - aber was wird aus Tolla, Klaras kleiner jüdischstämmiger Ziehtochter?

Endlich ein neuer Krimi von Ursula Poznanski - und was für einer! Vor laufender Kamera liest eine Nachrichtensprecherin die Meldung über ihren eigenen Tod vom Teleprompter ab. Zwei Stunden später wird sie tot aufgefunden. Auch ein Blogger kündigt seinen Tod an - und wird ermordet. Die Boulevardpresse und die sozialen Medien stehen Kopf. Keine einfachen Ermittlungen für die junge Komissarin Fina Plank, aber ein hochspannender Fall und grandiose Unterhaltung für uns!