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Buchtipps

"Drei Tage vor ihrem Tod, sie war fast fünfunfneunzig Jahre alt und nicht mehr ganz da...", besucht der Sohn seine Mutter im Altenheim. Es wird über ihre nicht einfache Lebensgeschichte berichtet und auch die aktuelle Familiensituation ist konfliktreich. Doch der österreichische Schriftsteller weiß beides mit seiner ganz eigenen Art humor- und niveauvoll zu erzählen, ein großes Lesevergnügen.

Ein Bestimmungsbuch mit ziemlich vielen Mineralien und Gesteinen und ein kleines Kapitel über Meteoriten noch dazu, geschrieben und gezeichnet vom genialen Felix Bork, der uns schon mit je einem Band zu Fauna und Flora begeistert hat. Das Besondere an diesen Werken ist die eigenwillige und witzige Präsentation, hinter der natürlich eine wissenschaftlich korrekte Darstellung steckt. Ein großartiges Lesevergnügen für jugendliche und erwachsene Menschen. "Dann bringen wir den Stein mal ins Rollen."

Emma wünscht sich schon lange einen Hund, und endlich lässt ihr Vater sich darauf ein. Nur hört das aus Rumänien adoptierte Tier kaum auf sie und trinkt lieber Ketchup als Wasser. Als dann noch ein ziemlich seltsamer Herr Graf auftaucht ist und behauptet, der Hund sein ein "Fludel" und gehöre ihm, ist das Chaos perfekt. So witzig, dass ich oft laut auflachen musste. Diese Geschichte macht richtig Spaß.

Der Debutroman der französischen Nobelpreisträgerin 2022 ist jetzt erstmalig in deutscher Sprache erschienen. Wie immer ist das Buch autobiografisch angelegt, hart und intensiv geschrieben.Die junge Literaturstudentin Denise Lesur befindet sich in ihrem Wohnheimzimmer und muß einen  Schwangerschaftsabbruch verarbeiten. Sie resümiert ihr bisheriges Leben: Großgeworden in der französischen Provinz in einem Elternhaus zwischen Kramerladen der Mutter und Wirtshaus des Vaters denkt sie an eine einigermaßen glückliche Kleinkinderzeit.

Henry bringt verlorene Dinge zurück zu den Menschen, weil er es nur schwer erträgt, wenn jemand etwas vermisst. Ein schönes Buch, das ganz einfühlsam klärt, was es für Henry mit dem Finden auf sich hat, mit zwei liebenswerten Protagonisten, die einem rasch ans Herz wachsen. Sehr empfehlenswert für Jungen und Mädchen zum Selberlesen ab 8.

Eine großartiger Bildband über das schönste Fest in über 200 Objekten. Eine umfangreiche und ungewöhnliche Sammlung an Bildern, Büchern, Drucken, Fotografien, Keramiken, Skulpturen, Textilien aus aller Welt, durch viele Jahrhunderte und von unterschiedlichesten Künstler:innen wurde sorgfältig zusammengetragen und hier hervorragend präsentiert. Begleitend gibt es Essays zu den Themen der Weihnachtsgeschichte, Essen zur Weihnachtszeit und die Evolution des Weihnachtsmannes. Ein wirklich besonderes Buch! Übersetzung: Kathrin Lichtenberg

Klug und pointiert, mit scharfer Sprache und Witz legt die "russlanddeutsche Mennonitin", Autorin der "Nachtbeeren" Elina Penner, nun ihr erstes Sachbuch vor und den Finger in die deutsche Wunde. "Migrantenmutti" erzählt uns stellvertretend für alle Zugewanderten, warum  Mutterschaft politisch ist und ebenso eng verwoben ist mit Feminismus, Klassismus und Integration. Ich habe gelacht, geweint, ungläubig den Kopf geschüttelt, sogar mich selbst darin wieder gefunden und hätte am liebsten in der Bahn den Menschen laut daraus vorgelesen.

Rico denkt gerne um Ecken, aber das ist für viele Menschen schwer nachzuvollziehen. Als beim EInschulungstest ein Dreieck malen soll, zeigt sich seine Kreativität. Was das Dreieck mit der Tuchlaterne zu tun hat, erfahren wir am Schluß. Ein feinfühliges Buch über den Einschulungstest, das behutsam damit umgeht, wenn die Norm einfach mal anders ist. Empfehlenswert.   

Der unvergleichliche Stil von Frida Kahlo ist farbenfroh, sebstbewusst und unverwechselbar, so wie ihre gesamte Kunst. In diesem Buch, einer seltenen Mischung aus Biografie und Kunstband, wird ihre besondere Garderobe, Haarpracht und ihr ungewöhnlicher Schmuck ebenso vorgestellt, wie der exzentrische Baustil ihres Hauses und dessen unkonventionelle Einrichtung. Das Gesamtkunstwerk ihrer äußeren Erscheinung ist dabei eng verbunden mit der Forderung nach Gleichberechtigung, Nonkonformismus und Selbstbestimmung.

Holly freut sich auf ein Wiedersehen mit ihrer Tante Claire auf Memora Castle, doch als sie ankommt, scheint diese verschwunden. Der mürrische Hausverwalter Kendrik ist keine Hilfe und so versucht Holly mit ihrer Cousine Ilana und deren Stiefbruder Janko herauszufinden, was geschehen ist. Dabei entdecken sie viele Geheimnisse in dem alten Gemäuer. Ein kleiner Vogel und ein magischer Ring unterstützen sie dabei. Ist es tatsächlich möglich, dass ihre Tante durch die Zeit gereist ist? Ein spannendes Buch für Kinder ab 10 und eine schöne Kombination aus Magie und Abenteuer.