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Buchtipps - Romane

Ein weiterer, wunderschöner Band in der Reihe " Lieblingsbücher" illustriert von Kat Menschik: Asta Nielsen ist bekannt als dänische Schauspielerin, die ein bohemehaftes und wildes Leben führte. Nach der Ausweisung aus Deutschland durch die Nazis begann sie zu schreiben. Hier liegt eine Auswahl verschiedener Erzählungen vor, die erneut großartig bebildert wurden.

Ein berührender und dramatischer Roman aus der Feder des Bestseller-Autoren David Safier: Er erzählt die Geschichte seiner Eltern von 1937 bis in die Gegenwart. Joschi, der Vater, flieht als Jude vor den Nazis bis nach Palästina, seine Mutter Waltraud lebt als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen. Trotz aller Widrigkeiten treffen sich die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.    

Allein der Titel macht schon Gänsehaut, wenn man um das Ende der "Weißen Rose" weiß. Trotzdem ist dieser auf historisch belegten Fakten basierende Roman vor allem eins: die Geschichte der Freunde Hans Scholl und Alexander Schmorell, die sich nicht abfinden wollen mit der politischen Situation in Deutschland zwischen 1933 bis 1945, die träumen, sich engagieren, kämpfen und Angst haben und trotzdem sicher sind, dass sie das Richtige tun. Wunderschön umgesetzt und nachdenklich machend.

Ein farbenfrohes Debut aus dem fernen Trinidad: der Rastafari Darwin verlässt sein Mutterhaus in der Provinz, um in der großen Stadt selbstständig zu werden und möglicherweise seinen Vater zu finden. Er arbeitet als Totengräber auf dem großen Friedhof. Yejide beerdigt dort ihre Mutter und so lernen sich die beiden auf magische Weise kennen und lieben. Ein geheimnisvoller Roman voll fantasievoller Märchen und karibischer Mythen.

Im Jahr 1983 hat die neunzehnjährige Lika gerade ihr Abitur gemacht und bevor sie ihr Studium beginnt, verlebt sie einen letzten Sommer in ihrer Heimatstadt Kappeln an der Schlei. Noch lebt sie zusammen mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder, jobbt im Kakadu, einer Gaststätte vor Ort und verbringt ansonsten schöne, aber auch melancholische Ferien. Einzigartig gelingt es der Autorin, die selbst aus Schleswig-Holstein stammt, die Zeit in diesem Buch einzufangen.

Tilda ist Mathematikstudentin, jobbt im Supermarkt und versorgt ihre alkoholkranke Mutter und ihre kleine Halbschwester, Väter sind nicht in Sicht. Ausgleich zu ihrem stressigen Alltag bietet der tägliche Besuch im Freibad und die 22 Bahnen, die sie dann schwimmt. Als ihr eine Promotion angeboten wird, hat sie die Hoffnung auf ein unabhängiges und unbeschwerteres Student:innenleben. Und dann kommt auch noch die Liebe ins Spiel. Ein frisches und jugendliches Debut, das trotz aller Tragik der Handlung auch jede Menge Witz hat.

Im Örtchen Dieulefit in Südfrankreich wurden im Zweiten Weltkrieg mehr als 1500 jüdische Menschen versteckt - keine:r von ihnen wurde verraten. Viele Kinder fanden in der Schule Beauvallon Zuflucht. 1965 macht sich die Radiojournalistin Agnes auf den Weg nach Dieulefit, um die Geschichte dieser Kinder zu erzählen. Sie ist auch auf der Spur ihrer Freundin Lily, die damals aus dem gemeinsamen Heimatort deportiert wurde. Eine spannende Erzählung über einen wenig bekannten Ort und den Mut einer Gemeinschaft.

Ein heißer Sommertag in Ottersweiler und ein munterer im örtlichen Freibad. In der Menge der Badebesucher treffen wir auf eine Handvoll Menschen, die alle ganz unterschiedlich sind vom Alter, ihrer Herkunft, ihres Lebens. Und doch haben sie eine Verbindung zueinander und einem Vorfall, der sich hier vor Jahren ereignete. Eine spannende Geschichte, mit viel Hintergrund und ansprechend erzählt, genau das Richtige für einen heißen Sommertag.

Zwei priviligierte Familien aus Wien wollen ihre Urlaube auf einem luxeriösen Landgut in der Toskana verbringen. Neben den eigenen Kindern ist auch ein somalisches Flüchtlingsmädchen zu Gast. Am Anreisetag stimmt man sich genießerisch auf die Ferien ein, doch bereits am Abend kommt es zur Katastrophe. Eine spannende und tragische Geschichte, die sarkastisch und witzig ein ebenso trauriges wie wahres Gesellschaftsbild zeigt.

Ein berührendes Erstlingswerk aus Schweden: Agneta und Tilda sind Mutter und Tochter aus einer Ortschaft im hohen Norden. Agneta wohnt im Heimatort, die erwachsene Tilda ist zum Studium nach Stockholm gezogen. So groß wie die räumliche ist auch die persönliche Distanz der Beiden, man ist sich fremd geworden. Nun muß die Mutter ihre Tochter dringend und unaufschiebbar sehen und sprechen und reist in die Hauptstadt...Ein schwerer, tragischer, aber auch wichtiger Roman, in dem sich die Kargheit und Ödnis des Schauplatzes in der ergreifenden Handlung widerspiegeln.