0

Buchtipps - Romane

Frieda Tendeloo kommt nach dem Tod ihres Mannes ins Pflegeheim. Sohn und Schwiegertochter kümmern sich rührend und außerdem wir das erste Enkelkind erwartet. Aber die energische und bisweilen auch störrische Frau hat viel Zeit zum Nachdenken. Besonders intensiv erinnert sie sich an ein dunkles und bestimmendes Ereignis in ihrem Leben. Ein starkes Frauenportrait eines jungen niederländischen Autoren. Übersetzung: Birgit Erdmann

Eine Frau steht an einem Wendepunkt ihres Lebens: Die fast erwachsenen Kinder ziehen aus und so wird auch sie sich, als alleinerziehende Mutter, neu orientieren müssen. Zwischen Abschiedsschmerz und Zukunftsfreude tauchen viele Erinnerungen auf, die Gegenwart muss bewertet und neue Pläne geschmiedet werden. Eine feinsinnige, hoffnungsvolle und auch unterhaltsame Lektüre in bester Sprache.

Ein schöner Buchtipp direkt aus den verregneten Sommerferien: In einem Feriendorf in Schottland regnet es in Strömen und das seit Tagen. In den einzelnen Hütten finden sich die unterschiedlichsten Menschen: ein junges Pärchen und alte Eheleute, Familien mit kleinen und mit jugendlichen Kindern und dann gibt es noch eine Gruppe, die passt einfach nicht dazu. Ein gut beobachteter und spannend geschriebener Gesellschaftsroman der mehrfach prämierten britischen Schriftstellerin. Übersetzung: Nicole Seifert

Ein jugendlicher Buchtipp direkt aus den Sommerferien am Wasser: Es sind Schulferien in Hamburg in den siebziger Jahren. Julle verliebt sich in seinen neuen Mitschüler Axel. Die Jungen befreunden sich, erleben und unternehmen viel gemeinsam. Doch plötzlich ist Axel wieder verschwunden. Eine frische coming-of-age-and-out-novel, gefühlvoll und witzig.

Ein herzlicher Buchtipp direkt aus den Sommerferien an der See: Familie Stevens aus einem Londoner Vorort fährt jedes Jahr zur Sommerfrische an die südenglische Küste. Obwohl von den Vorbereitungen bis zur Rückreise immer alles genauso ist und sein soll wie im Vorjahr, ist der Urlaub doch stets ein großes Abenteuer. Dieser gefühlvolle und lebensbejahende Roman aus dem Jahr 1931 wurde glücklicherweise fast hundert Jahre später ins Deutsche übertragen. Übersetzung: Karl-Heinz Ott.

Man fließt nur so durch die Seiten in diesem sprachlich sehr ungewöhnlichen Juwel von einem Roman. Mit Feingefühl, aber auch bitterer Klarheit schafft die Autorin ein sehr berührendes Werk über eine Frau, die an Demenz erkrankt. Dieses Buch wird man nicht so schnell vergessen.

Die dänische Autorin, die unlängst vom Aufbau Verlag wiederentdeckt wurde, hat 1952 und 1963 Erzählungen geschrieben, die düster und verstörend daherkommen. Es geht immer um Beziehungen am Wendepunkt, die meistens von Frauen erlebt werden. Trotz aller Schwere des Themas ein sehr lesenswerter Band.

Angela, Nancy und Evelyn: drei Frauen in Kanada, die eines eint: das Streben nach selbstbestimmer Mutterschaft. Evelyn muss ihr Baby 1961 gegen ihren Willen zur Adoption freigeben, Nancy engagiert sich in den 1980ern im Unterstützerinnennetz der Janes, die Frauen sichere Abtreibungen anbieten, als die noch illegal in Kanada waren, und Angela versucht 2017 verzweifelt, per IVF schwanger zu werden. Ein zutiefst menschliches, berührendes Buch über starke Frauen in feindlichen Zeiten - mit erschreckend aktuellem Bezug, Unbedingt lesen!

Ein historischer Leuchtturm im schottischen Hinterland beherbergt ein Antiquariat, ein gemütlicher Sehnsuchtsort für eine Handvoll ganz unterschiedlicher Buchliebhaber:innen, die sich hier tagtäglich zum Teetrinken und Toastessen, zu Gesprächen und Spielen, treffen. Und natürlich geht es auch um die zwischenmenschlichen Beziehungen untereinander und ein uraltes Geheimnis, das es zu entschlüsseln gilt. Ein schöner, romantischer Wohlfühlroman der britischen Autorin, die schon mit "Fishergirl´s Luck" erfreute. Übersetzung: Sibylla Schmidt

Lange haben wir gewartet, endlich ist er da: der achte und letzte Band der Reihe der Sieben Schwestern aus der Feder von Harry Whittaker, dem Sohn der verstorbenen Lucinda Riley. Und er hält, was er verspricht. Spannend und gekonnt erfahren wir, warum Atlas, der Vater der Schwestern, die Mädchen aus unterschiedlichsten Hintergründen adoptiert hat - krönender Abschluss der Saga!