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Buchtipps

Dass die AfD eine rechtsextreme Partei ist, wissen wir alle. Für solide Auseinandersetzungen mit Freund:innen, Kolleg:innen und allen anderen braucht es aber fundierte Argumente. Hendrik Cremer liefert dafür die Basis und analysiert Parteiprogramme und Äußerungen von AfDler:innen. Ein wichtiges Buch, das Strategien und Pläne offenlegt und unmissverständlich klarmacht: „Käme die AfD an die Macht, würde sie die Prinzipien der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit abschaffen, wonach jede(r) über eigene Rechte verfügt. Niemand in diesem Land würde mehr sicher sein.“

Oscar findet eine Schatzkiste voller Wörter. Ein bißchen enttäuscht wirft er damit um sich und stellt fest, dass man so tolle Dinge entstehen lassen kann. Als die Kiste leer ist, ist er ratlos. Aber zum Glück gibt es ja die Sprachkünstlerin Louise. Dieses Buch vermittelt auf spielerische Weise, wie man achtsam mit seiner Sprache umgeht und macht Lust, selbst kreativ zu werden, vielleicht auch neue Wörter zu erschaffen. Oder sogar eine ganze Geschichte?

Der gefeierte Filmkritiker Marcel Klein ist zur Berichterstattung bei den Internationalen Festspielen in Cannes. Die interessante Französin Héloise ist als Besucherin vor Ort. Die Beiden lernen sich kennen, lieben, streiten und hüten jeweils ein eigenes Geheimnis, das es zu ergründen gilt. Ein leidenschaftlicher und rasanter Roman mit zahllosen Anspielungen, Situationen und Zitaten aus der Welt des Kinos, ein großer Spaß nicht nur für Cineasten.

Abby lebt in Cutters Pass, einem abgeschiedenen Dorf in North Carolina, von dem aus immer wieder Wanderer:innen auf den nahen Fernwanderweg und die Berge ringsum starten. Allerdings sind in den letzten Jahren auffällig viele Menschen nicht zurückgekehrt und für immer verschwunden. Megan Miranda erzählt unaufgeregt, aber hochspannend von den Verflechtungen in dem einsamen Dorf - und die Frage, was mit den Verschwundenen geschah, bleibt bis kurz vor dem Finale rätselhaft.

Es ist das Jahr 2021: Venedig wurde von einem gigantischen Hochwasser erfasst und existiert nicht mehr. Diese große Katastrophe hat sich seit Langem abgezeichnet und auch in der Familie Malegatti manifestiert: Vater Guido ist Mitglied des Wirtschaftsrates und vertritt die kapitalistische Postition, sein Frau Maria Alba möchet einfach nur die Schönheit ihrer Heimatstadt erhalten und die Tochter Léa ist die kämpferische Klimaaktivistin. Ein aktueller und spannender Roman aus dem Französischen übersetzt von Kirsten Gleinig.

Dieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Familien, die nach einem schrecklichen Unglück nicht mehr dieselben sind. Alle versuchen sie, ihren Platz im Leben zu finden und auf ihre Weise zurechtzukommen. Sehr zart und bisweilen philosophisch beleuchtet die Autorin, wie alles miteinander verflochten ist. Genau diese Betrachtung, dass Dinge nicht zufällig passieren, sondern Teil einer bestimmten Ordnung sind, macht diese Erzählung für mich besonders.

Toni und YumYum sind die besten Freunde, besonders in der schweren Zeit, die Toni nach dem Tod ihrer Muter gerade erlebt. Gemeinsam haben sie ein Gerät gebastelt mit dem man in den Weltraum funken kann und vielleicht auch Kontakt zu Tonis Mutter herstellen kann, behauptet zumindest YumYum. Ist klar, dass das ausprobiert werden muss. Dieses Buch bespricht die großen Fragen des Lebens und erklärt ganz viel über das Universum.

Estela ist Hausmädchen bei einer reichen chilenischen Familie, nun ist die einzige Tochter tot. Estala wird vernommen und erzählt ihr Leben zwischen Küche und Bügelbrett als einziger Bezugsperson der einsamen Tochter, der sie doch nie wirklich nah sein kann. Sehr eindringlich berichtet die Autorin von unmenschlichen Verhältnissen hinter einer bürgerlichen Fassade.

Hier kommt ein besonderes Einkaufsbuch für die ganz Kleinen: Papa und Kind gehen in den Bioladen. Was es dort zu sehen und zu kaufen gibt, ist liebevoll beschrieben und aufgemalt. Eine tolle Empfehlung für alle Einkäufer:innen ab anderthalb und ihre begleitenden Erwachsenen - mit besonderen Gruß an unseren Nachbar-Bioladen!

Spannend wie ein Thriller, aber doch ein Roman: In einem Countdown zu einer Hinrichtung erhalten wir aus verschiedenen Perspektiven einen umfassenden Einblick in sowohl das Leben des Mörders und ihm nahestehender Personen als von auch Menschen, deren Leben er nur kurz gestreift hat. Immer wird auch deutlich, dass man nur Fragmente der Seele erhaschen kann. Trotzdem bekommt der Leser fast einen Hauch von Mitgefühl, das sich aber im gleichen Moment wieder verflüchtigt.