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Buchtipps

Eine junge Frau hat es geschafft: Aufgewachsen ist sie in einem sozialen Brennpunktviertel in der Provinz, hat studiert und arbeitet  jetzt in einem coolen Start-up-Unternehmen in der angesagten Metropole. Ganz so rosig läuft es dann aber doch nicht für sie, denn schlechte Erinnerungen aus ihrer Kinder- und Jugendeit tauchen unvermittelt auf und auch ihr Berufsleben gestaltet sich äußerst schwierig. Die holländsche Autorin hat ein aberwitziges und surreales Debut geschrieben, das scharf mit der modernen Arbeitswelt und gesellschaftlichen Konflikten abrechnet.

Jimmy ist ein cleveres und einsames Schulkind. Tristan ist mit seiner Familie aus dem Kosovo geflohen. Die beiden werden Klassenkameraden, freunden sich an und profitieren von der neuen Situation, denn Jimmy ist nicht mehr so allein und Tristan bekommt automatisch Nachhilfeunterricht. Doch dann droht die Abschiebung. Ein aktueller und kraftvoller Roman, literarisch und höchst spannend geschrieben von der belgischen Autorin Lize Spit  und von der preisgekrönten Übersetzerin Helga von Bereunigen aus dem  Niederländischen übersetzt.

Wie Frauen in der Vorgeschichte lebten, ist weitgehend unbekannt. Klischees und Spekulationen sind es, die in vielen Geschichtsbüchern und Dokumentationen verbreitet werden. Karin Bojs untersucht gezielt die Lebensumstände von Frauen von der Steinzeit bis zum Ende der Eisenzeit und dem Beginn der schriftlichen Überlieferungen. Neue Erkenntnisse aus DNA-Untersuchungen werfen ein neues Licht auf Wanderungsbewegungen und Familienbildung. Hochspannend und teils verblüffend - und immer wissenschaftlich untermauert!

Ein neuer Fall für Liewe Cupido - wie immer im deutsch-niederländischen Grenzgebiet: Diesmal ermittelt der "Holländer" in einem viele Jahre alten Mordfall, dessen Opfer weit entfernt in Northumberland angespült wurde - ein Kapitän, der beim Untergang seines Schiffes in den 1990ern nicht gerettet wurde, obwohl die Seenotretter vor Ort waren. Packend und durchaus anspruchsvoll, voller authentischer Atmosphäre und wechselnden Perspektiven. Wieder ein wahrer Genuss!

Mit diesen "Erinnerungen an meinen Vater Gabriel Garcia Marquez" hat der ältere Sohn Rodrigo Garcia  seinen Eltern ein warmherzig und wunderbares literarisches Denkmal gesetzt. Beschrieben werden die letzten Tage des großen kolumbianischen Schriftstellers, es tauchen aber auch viele Erinnerungen aus einer reichen Vergangenheit auf und schließlich gibt es ein Kapitel über den späteren Tod der Mutter. Passende Zitate aus dem umfangreichen Werk Gabos, ausdrucksstarke Fotografien und eine Chronologie runden diese außergewöhnliche Biografie ab.

Ana Magdalena Bach, die ihren Namen zurecht trägt, pflegt ein besonderes Ritual: jedes Jahr im August verlässt sie für einen Tag und eine Nacht ihre Familie und setzt mit der Fähre über vom mexikanischen Festland auf eine karibische Insel. Dort legt sie auf dem Grab ihrer Mutter einen Strauß Gladiolen nieder und neuerdings gönnt sie sich anschließend jeweils einen neuen Liebhaber. Der letzte Roman des Literaturnobelpreisträgers, der zehn Jahre nach seinem Tod und gegen seinen Willen nun veröffentlicht wurde, ist eine geniale Liebesgeschichte, wie sie nur Gabo schreiben konnte.

Helene ist eine erfolgreiche, schöne und vemögende Frau. Allerdings wird sie mit fast fünfzig Jahren von ihrem Ehemann verlassen, die Familie zerbricht. Detailliert lässt sie die Stationen ihr bisheriges Leben passieren: das wenig zugewandte Elternhaus ihrer Kindheit, eine große und unerfüllte Liebe zu Studienzeiten, die nun ebenfalls gescheiterte Ehe. Die preigekrönte Jugendbuch- und Krimiautorin stellt hier ihren ersten Unterhaltungsroman vor.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrt Johnnie zurück in die Heimat nach Lennox, einer spießbürgerlichen Kleinstadt in Conneticut. Einiges hat sich hier verändert, doch die zutiefst bösartigen, habsüchtigen und intoleranten Bewohner:innen, die so trefflich menschliche Abgründe aufzeigen, existieren immer noch. Eine spannende Geschichte, geniale Charakter- und Milieustudie, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Pieke Biermann.

Hurra - ein neues Buch von Frank und Bert! Diesmal muss Frank warten, bis er sein Geschenk auspacken darf - leider kann er sich nicht beherrschen und isst alle Kekse darin auf. Ob Bert jetzt sauer ist? Soll er die Wahrheit sagen? Ein wunderbar treffendes Buch über Freundschaft, Ehrlichkeit und die Schwierigkeit, geduldig zu sein.

Pauline soll eine Glücksfee werden, aber irgendwie geht schon bei ihren ersten Einsätzen so viel schief! Statt Glück scheint sie den Menschen Pech zu bringen - vielleicht ist sie eine Pechfee? Aber manchmal ist die Sache mit dem Glück eben kompliziert. Hier kommt eine gar nicht kitschige Feengeschichte über das Glück und den Glauben an sich selbst aus der Feder der großartigen Ursula Poznanski!